Ist das Jazz? Mit Sicherheit „nein“. Aber – diese ausgekocht-spielfreudige Soul-Jazz-Compilation enthält jede Menge Jazz-Elemente. Für Puristen heißt das: Finger weg! Für alle anderen aber: Kaufen, streamen oder was auch immer. Various Artists: VLM Family Album Vol.1 weiterlesen
Alle Beiträge von Willy Theobald
Christian Frentzen: First Encounter
Hat Modern Jazz noch eine Zukunft? Oder ist seine Wiederbelebung ein Griff in die Mottenkiste? Nein: Der Kölner Pianist Christian Frentzen zeigt Christian Frentzen: First Encounter weiterlesen
Inge Brandenburg: I love Jazz
Der deutsche Jazzpapst Joachim-Ernst Berendt schrieb über Inge Brandenburg: „Endlich hat der deutsche Jazz seine Stimme!“. „Time Magazin“ verglich sie mit Billie Holiday. Die 1990 Inge Brandenburg: I love Jazz weiterlesen
Daniel Garcia Trio: Travesuras
Ob tosende Akkord-Sturzbäche, Staccato-Piano oder ausufernde Tastenläufe: Zurückhaltung gehört nicht unbedingt zu den musikalischen Qualitäten des spanischen Pianisten Daniel Garcia Trio: Travesuras weiterlesen
Cæcilie Norby: Sisters in Jazz
Katherine Hepburn sagte den schönen Satz: „Frauen von heute warten nicht auf Wunder – sie inszenieren sie selbst!“ Das würde ich für „Sisters In Jazz“ nun nicht gerade behaupten wollen. ABER: Diese Platte ist Cæcilie Norby: Sisters in Jazz weiterlesen
Chip Wickham: Shamal Wind
Vollblutjazzrocker Chip Wickham zeigt auf “Shamal Wind” Musik wie eine Fata Morgana. Hier dominieren orchestrale Klangteppiche, in denen Saxophon und Querflöte mit dem Vibraphon um die Wette tanzen. Warum das Album in keiner guten Jazz-Sammlung fehlen sollte? Hier weiterlesen …
Bette Smith: Jetlagger
Wow – diese Frau degradiert einen Tsunami zu einem lauen Lüftchen. Bette Smith hat eine Phrasierungstechnik, die sich vor Soul-Heroen von Etta James bis Otis Redding nicht verstecken muss – und verballert dermaßen viel Energie, dass sie ihre Zuhörer achtkantig aus den Latschen pustet. mehr…
Kenny Werner Trio: Animal Crackers
Vier knallige Snare-Schläge – und schon ist man mitten drin in diesem Album! Der erste Song (“Ari”) startet programmatisch: Mehr Modern Jazz geht nicht! Sind John Lewis und George Russell wieder auferstanden? Kennen wir doch alles! Aber nein, wenn wir genauer hinhören, bemerken wir sofort: Kenny Werner hat eine ganz persönliche Handschrift. Hier ist kein seelenloser Kopist am Werk. Diese Musik lebt. Kenny Werner Trio: Animal Crackers weiterlesen
Curtis Harding: Face Your Fear
Also – wenn Retro-Soul sooooo gut gemacht ist, bin ich sofort auf 180. Und Curtis Harding ist ein wirklich außergewöhnliches Exemplar dieser Vintage-Spezies. Alleine wegen “Need Your Love” auf seinem neuen Album “Face Your Fear” gebührt dem schwarzen Sänger aus Atlanta, Georgia ein Ehrenplatz im Soul-Himmel – irgendwo in Sichtweite von Otis Redding, Wilson Picket und Arthur Connely: Ich höre diesen Song im Moment jeden Tag mindestens zehnmal. Okay, der junge Mann nimmt manchmal den Mund ziemlich voll. So erklärte Harding, der bei Cee Lo Green und Gnals Barkley in die Sound-Schule ging, anlässlich seines Debutalbums “Soul Power”: “Ich will nur Klassiker aufnehmen”. Schon gut, das haben wir verstanden. Und für jeden Song der mit “Need Your Love” mithalten kann, rückt er ein bisschen näher an den Soul-Olymp. Sogar die Bibel aller Pop-Rock-Begeisterten, der “Rolling Stone”, prophezeite dem Sänger eine “große Zukunft”. Aber: Trotz zwei astreiner Alben und einer Wahnsinns-Single: eine Retro-Schwalbe macht noch keinen Soul-Sommer. Wir sind gespannt auf das, was noch kommt.
Willy Theobald
Label: Anti/Indigo
Jeff Cascaro: Love & Blues In The City
Also – ich mag Sänger, die zwischen Blues, Soul und Jazz oszillieren. Und Jeff Cascaro ist so einer. Der Mann aus Bochum, der mittlerweile Professor in Weimar ist, versprüht vor dem Mikrophon kein akademisches Theoriebewusstein, sondern weiß fast immer intuitiv wo es musikalisch langgeht. Jeff Cascaro: Love & Blues In The City weiterlesen
Ulita Knaus: Love In This Time
“Love In This Time” ist ein phantastisches Stück Musik im besten Sinn des Wortes: Ulita Knaus macht auf auch auf ihrem siebten Longplayer mal wieder alles richtig. Sämtliche Songs (bis auf Stevie Wonders “Visions”) sind selbst komponiert und absolut hochklassig. Harmonien, Texte und Arrangements Ulita Knaus: Love In This Time weiterlesen
Gemma & The Travellers: Too Many Rules & Games
Bei den Ärzten hieß es: “Ist das noch Punkrock ….”; und die Antwort lautete: Man weiß es nicht ….! Wenn wir bei Gemma & The Travellers fragen: “Ist das noch Jazz?” kommen wir sofort zu einer klaren Ansage: “Neiiiiiiiiiiin!“ Aber: Wen stört das? Die italienische Sängerin mit der Wahlheimat Frankreich und ihre Mitstreiter machen eine Art Soul-Pop, in dem jede Menge Jazz Gemma & The Travellers: Too Many Rules & Games weiterlesen
China Moses: Nightintales
Der britische Pianist John Taylor behauptete einmal: “Was die Leute dafür halten, ist meistens gar kein Jazz.” Er hatte ja so recht! Und das gilt auch für das neue Album “Nightintales” von China Moses. Aber: es ist richtig gut. Und wenn wir verhindern wollen, China Moses: Nightintales weiterlesen
Omer Klein: Sleepwalkers
Georg Wilhelm Friedrich Hegel gilt als Allzweck-Philosoph und ist deshalb für jeden da! So auch für den Jazzer Omer Klein. Bei seinem neuen Album “Sleepwalkers” beruft sich der in Israel geborene Pianist auf den 1831 verstorbenen Idealismus-Profi und dessen Zitat “Kunst zeigt sich im Absoluten”. Omer Klein: Sleepwalkers weiterlesen
Edward Maclean: Me & You
Wenn eine Sängerin ein Album veröffentlicht: super! Wenn ein Pianist ein Album veröffentlicht: klasse! Wenn ein Gitarrist eine Platte veröffentlicht: toll! Wenn aber ein Bassist ein Album veröffentlicht: Muuuuusssss daaaassss sein! Und das obwohl wir in der Jazz-Historie von Charles Mingus und Ron Carter Edward Maclean: Me & You weiterlesen