Die Rolls fließen traumhaft locker, werden von kraftvollen Kantenschlägen auf der Snare und rhythmischem Beckenzischen zur machtvollen Demonstration eines Art Blakey And The Jazz Messengers: First Flight To Tokyo (The Lost 1961 Recordings) weiterlesen
Alle Beiträge von Willy Theobald
Jazzbaby: A Tamed Tiger’s Roar
Der erste Titel („For Weeks Prolog“) ist eine Instrumentalnummer. Aber irgendetwas vermisst man. Genau – es ist die Stimme der Sängerin Stefanie Boltz. Doch im Jazzbaby: A Tamed Tiger’s Roar weiterlesen
Nils Landgren Funk Unit: Funk is my religion
Lemmy Kilmister von Motörhead war zwar kein Jazzer, sagte aber mal einen Satz, der auch im Funk Gültigkeit hat: „Ein Gitarrenriff sollte nie länger sein, als Nils Landgren Funk Unit: Funk is my religion weiterlesen
Norah Jones: Til We Meet Again
Was für ein Gefühl, was für eine Stimme, was für ein musikalisches Highlight! Eigentlich weiß man bei diesem Album nie, welche Zauberkräfte Norah Jones: Til We Meet Again weiterlesen
Doppler Trio: Archean
Das Klavier perlt meist spielerisch durch die Songs, stürzt sich aber auch ansatzlos in dunkel schwärende Staccato-Akkorde. Der Schlagzeuger versucht sich anscheinend Doppler Trio: Archean weiterlesen
Philipp Wisser: Just A Glimpse
Nur ein flüchtiger Blick – das ist die deutsche Übersetzung des Album-Titels „Just A Glimpse“. Doch flüchtig kommt das Debut des Gitarristen Philipp Wisser keineswegs Philipp Wisser: Just A Glimpse weiterlesen
Various Artists: VLM Family Album Vol.1
Ist das Jazz? Mit Sicherheit „nein“. Aber – diese ausgekocht-spielfreudige Soul-Jazz-Compilation enthält jede Menge Jazz-Elemente. Für Puristen heißt das: Finger weg! Für alle anderen aber: Kaufen, streamen oder was auch immer. Various Artists: VLM Family Album Vol.1 weiterlesen
Christian Frentzen: First Encounter
Hat Modern Jazz noch eine Zukunft? Oder ist seine Wiederbelebung ein Griff in die Mottenkiste? Nein: Der Kölner Pianist Christian Frentzen zeigt Christian Frentzen: First Encounter weiterlesen
Inge Brandenburg: I love Jazz
Der deutsche Jazzpapst Joachim-Ernst Berendt schrieb über Inge Brandenburg: „Endlich hat der deutsche Jazz seine Stimme!“. „Time Magazin“ verglich sie mit Billie Holiday. Die 1990 Inge Brandenburg: I love Jazz weiterlesen
Daniel Garcia Trio: Travesuras
Ob tosende Akkord-Sturzbäche, Staccato-Piano oder ausufernde Tastenläufe: Zurückhaltung gehört nicht unbedingt zu den musikalischen Qualitäten des spanischen Pianisten Daniel Garcia Trio: Travesuras weiterlesen
Cæcilie Norby: Sisters in Jazz
Katherine Hepburn sagte den schönen Satz: „Frauen von heute warten nicht auf Wunder – sie inszenieren sie selbst!“ Das würde ich für „Sisters In Jazz“ nun nicht gerade behaupten wollen. ABER: Diese Platte ist Cæcilie Norby: Sisters in Jazz weiterlesen
Chip Wickham: Shamal Wind
Vollblutjazzrocker Chip Wickham zeigt auf „Shamal Wind“ Musik wie eine Fata Morgana. Hier dominieren orchestrale Klangteppiche, in denen Saxophon und Querflöte mit dem Vibraphon um die Wette tanzen. Warum das Album in keiner guten Jazz-Sammlung fehlen sollte? Hier weiterlesen …
Bette Smith: Jetlagger
Wow – diese Frau degradiert einen Tsunami zu einem lauen Lüftchen. Bette Smith hat eine Phrasierungstechnik, die sich vor Soul-Heroen von Etta James bis Otis Redding nicht verstecken muss – und verballert dermaßen viel Energie, dass sie ihre Zuhörer achtkantig aus den Latschen pustet. mehr…
Kenny Werner Trio: Animal Crackers
Vier knallige Snare-Schläge – und schon ist man mitten drin in diesem Album! Der erste Song („Ari“) startet programmatisch: Mehr Modern Jazz geht nicht! Sind John Lewis und George Russell wieder auferstanden? Kennen wir doch alles! Aber nein, wenn wir genauer hinhören, bemerken wir sofort: Kenny Werner hat eine ganz persönliche Handschrift. Hier ist kein seelenloser Kopist am Werk. Diese Musik lebt. Kenny Werner Trio: Animal Crackers weiterlesen
Curtis Harding: Face Your Fear
Also – wenn Retro-Soul sooooo gut gemacht ist, bin ich sofort auf 180. Und Curtis Harding ist ein wirklich außergewöhnliches Exemplar dieser Vintage-Spezies. Alleine wegen „Need Your Love“ auf seinem neuen Album „Face Your Fear“ gebührt dem schwarzen Sänger aus Atlanta, Georgia ein Ehrenplatz im Soul-Himmel – irgendwo in Sichtweite von Otis Redding, Wilson Picket und Arthur Connely: Ich höre diesen Song im Moment jeden Tag mindestens zehnmal. Okay, der junge Mann nimmt manchmal den Mund ziemlich voll. So erklärte Harding, der bei Cee Lo Green und Gnals Barkley in die Sound-Schule ging, anlässlich seines Debutalbums „Soul Power“: „Ich will nur Klassiker aufnehmen“. Schon gut, das haben wir verstanden. Und für jeden Song der mit „Need Your Love“ mithalten kann, rückt er ein bisschen näher an den Soul-Olymp. Sogar die Bibel aller Pop-Rock-Begeisterten, der „Rolling Stone“, prophezeite dem Sänger eine „große Zukunft“. Aber: Trotz zwei astreiner Alben und einer Wahnsinns-Single: eine Retro-Schwalbe macht noch keinen Soul-Sommer. Wir sind gespannt auf das, was noch kommt.
Willy Theobald
Label: Anti/Indigo