Gerade wurde Nils Landgren für „4WheelDrive“ (zusammen mit Michael Wollny, Lars Daniellson, Wolfgang Haffner) als erfolgreichstes Jazzalbum des Jahres 2019 ausgezeichnet, schon legt Nils Landgren & Jan Lundgren: Kristallen weiterlesen
Schlagwort-Archive: Duo
Till Brönner, Dieter Ilg: Nightfall
Leonard Cohen, Bach und Rapper will.i.am von den Black Eyed Peas – diese Mischung lässt wohl nicht zuerst an Jazz denken. Doch genau deren Musik haben Trompeter Till Brönner und Bassist Dieter Ilg auf ihrer neuen CD zusammengeführt. Plus ein Schmankerl von Jazzer Ornette Coleman, Till Brönner, Dieter Ilg: Nightfall weiterlesen
Atavistic Music: Extreme Jazz
Nein, den gern bemühten Vergleich mit Lang Lang mag Yojo gar nicht. Zu Recht, denn dieser Pianist kennt keine Genregrenzen! Und wenn sich hier mit Alexander Suleiman noch ein Cellist an seine Seite gesellt, der das Saiten-Abenteuer liebt, gibt das Atavistic Music: Extreme Jazz weiterlesen
Peirani & Parisien Duo Art: Belle Epoque
Sie sind schon ein schräges Paar: Akkordeonspieler Vincent Peirani einerseits, der sein Publikum mit stupender Technik in seinen Bann zieht und stilistisch eher in der Nachbarschaft von Richard Galliano und Astor Piazzolla anzutreffen ist. Andererseits der quirlige Emile Parisien, der mit seinem Trio lustvoll Peirani & Parisien Duo Art: Belle Epoque weiterlesen
Massoud Godemann & Gerd Bauder: Togetherness
Hartnäckigkeit. Vielleicht würde mancher auch von Penetranz sprechen, aber es ist einfach die Liebe zur Musik im Allgemeinen und zum Jazz im Besonderen, die Massoud Godemann antreibt. Ganz gleich, ob es nun um Aufmerksamkeit bei Journalisten für sein jüngstes Album geht oder um die Schärfung des Bewusstseins beim Publikum, dass auch eine halbakustische Gitarre weit mehr als nur virtuos zu gniedeln vermag. Massoud Godemann & Gerd Bauder: Togetherness weiterlesen
Daniel Herskedal/Marius Neset: Neck of the Woods
An dieser Stelle ist schon oft von den Entdeckungen geschwärmt worden, die uns der hohe Norden seit zwei Jahrzehnten in staunenswerter Zahl beschert. Und wiederum müssen wir dieses Loblied anstimmen, denn wo außer in Norwegen finden sich ein Tubist und ein Saxofonist zusammen für ein Zwiegespräch von solcher Kraft und zugleich Leichtigkeit? Eben! Dafür verschmelzen Daniel Herskedal und Marius Neset Jazz und Klassik mit diesem unvergleichlichen nordischen Folkloreton. Daniel Herskedal/Marius Neset: Neck of the Woods weiterlesen
Fjarill: Live in Hamburg
Es ist dieses Spiel mit Stille und Improvisation, das Fjarills Lieder wachsen lässt – und ihr Konzertpublikum immer wieder aufs Neue fasziniert. Deshalb anscheinend entschlossen sich Aino Löwenmark und Hanmari Spiegel nach drei Studioproduktionen zu einem Livealbum. Mit überwiegend vertrauten Titeln zwischen kammermusikalischem Folk und Weltmusikpop mit Jazzeinsprengseln – die hier doch ganz anders daherkommen. Denn das Duo ist im Laufe der Jahre immer sensibler und Fjarill: Live in Hamburg weiterlesen
Avishai Cohen: Duende
Es muss eine musikalische Liebe auf den ersten Klang gewesen sein, als der Bassist Avishai Cohen den Pianisten Nitai Hershkovits in einem kleinen Café in Tel Aviv zum ersten Mal spielen hörte. Und die schützt er nach Kräften: Kein weiteres Instrument soll die Zweisamkeit stören. In der Tat hört man selten ein Duo, das so im Einklang bis in die feinsten harmonischen und rhythmischen Feinheiten hinein musiziert (Chick Corea und Gary Burton können eine ähnliche Nähe erreichen). Ob sie Avishai Cohen: Duende weiterlesen
Branford Marsalis & Joe Calderazzo: Songs Of Mirth And Melancholy
Ausgerechnet beim Promigolfen beschlossen Saxofonist Branford Marsalis und Joey Calderazzo, Kenny Kirklands Nachfolger in Marsalis' Quartet, es auch als Duo zu versuchen. Herausgekommen ist dabei eine Art Panoptikum disparater Kabinettstücke. Erst gibt Pianist Calderazzo die Ragtime-Maschine – „and now for something completely different“: Die beiden ergehen sich in einer klassisch-romantischen Walzerballade. Blende. Close-up auf ein sperrig-minimalistisches Kompositionsexerzizium. Cut! Hier ist mal ein auf Postbop gefönter Barjazz mit kontrapunktischen Einsprengseln. Und huch! fällt das Bahms-Lied „Die Trauernde“ vom Himmel. Bei allem Spaß an Perfektion: Man hat den Eindruck, die beiden könnten fast alles, müssten aber aus innerem Drang gar nichts, und so bleibt die Musik steril. Sven Sorgenfrey (24.7.2011)
Sauer, Wollny, Kühn: IF (BLUE) THEN (BLUE)
Ein halbes Jahrhundert nach "Kind of Blue" huldigt Heinz Sauer dem wegweisenden Album von Miles Davis – mit einer eigenwilligen Versuchsanordnung: In wechselnden Duos mit den Pianisten Michael Wollny und Joachim Kühn. Durchaus reizvoll ist das Zusammenprallen der grundverschiedenen Charaktere. Sauer gibt den eigenwilligen, altersweisen Klangzauberer, Wollny den experimentierfreudigen Genreverächter, Kühn den zwischen aufbrausendem Temperament und Innigkeit hin- und hergerissenen Heißsporn. Es sind kurze, skizzenhafte Stücke, in denen die Musiker das Terrain erkunden, stark fokussiert auf das eigentümliche Wesen des zugrunde liegenden musikalischen Materials. Dem Zuhörer verschlägt's den Atem, was den dreien dabei so nebenbei alles einfällt. Sven Sorgenfrey (11.1.2010)
Label: ACT
Klaus Paier & Asja Valcic: À Deux
„Schifferklavier“, „Quetschkommode“, „Riemenorgel“ – Akkordeonspieler, die sich auf der Hafenpromenade nicht zu Hause fühlen, können meist nur in Tangokaschemmen ausweichen. Es sei denn, sie sind Österreicher und haben schon qua Geburt einen Anspruch auf musikalisches Genie. Klaus Paier ist so einer: Auf seinem Instrument entwickelt er ein ungewöhnlich nuancenreiches, scharf phrasiertes Spiel. Beim „Radio String Quartet“ lernte er Asja Valcic kennen, die als Cellistin nach Ausdrucksformen jenseits von Boccherini und Dvorak suchte. Valcics dunkler, virtuos kultivierter Furor und Paiers musikalisches Kalkül und Herzblut ergänzen sich. Im Duo gelingen ihnen mitreißend arrangierte Grenzgänge zwischen Jazz, Klassik, Musette, Osteuropäischem und – unvermeidlich – Tango. Sven Sorgenfrey (18.1.2009)
Label: ACT