Schlagwort-Archive: Trumpet

Matthias Schriefl: Europa

Gemuhe zum Einstieg? Muss man(n) erst einmal drauf kommen, doch wenn der Opener den Titel „Auf Wiener Schnitzel“ trägt, ist solch atonale Aufnahme aus dem Kuhstall nur konsequent. Und erzählt eine von acht ebenso humorvollen wie polystilistischen und -rhythmischen Song-Geschichten, mit denen Chef-Schlachter Schriefl durch die Welt(-Musik) wandert: mal makaber, mal harmonisch, mal morbide, mal vergnügungssteuerpflichtig. Stets aber voller Originalität und instrumentaler Klasse!

Erik Truffaz Quartet: Doni Doni

Eric Truffaz neues Album ist klasse. Punkt! Nicht mehr und nicht weniger. „Doni Doni“ hat zwar überhaupt keine außergewöhnlichen Seiten – ist aber ein wunderbar rundes Stück Musik und dudelt bei mir schon seit Tagen aus den Lautsprecherboxen. Lounge, Electronica, Cool Jazz, Fusion, Soul, Funk – die gesamte Palette. Doch fast immer klingt diese CD nach Erik Truffaz Quartet: Doni Doni weiterlesen

Till Brönner – The Movie Album

Momente, Szenen, Bewegendes einfangen – das will Till Brönner mit seiner neuen Veröffentlichung wieder einmal. Diesmal geht es darum, was rings um Film-Hits aller Couleur in Erinnerung bleibt – bei jedem mit einem sehr eigenen Bild. Brönner geht es etwas leichter an als andere – geschmeidiger, ruhiger, auf keinen Fall aber weniger Till Brönner – The Movie Album weiterlesen

Matthias Schriefl Trio: Im Himmel

In den Gebirgstälern ist es finster. Noch finsterer ist es nur in den Hirnwindungen mancher ihrer Bewohner. Wer hier aufwächst, braucht allerhand anarchische Kraft. Und die hat Matthias Schriefl zweifelsohne. Virtuos vermischt er Volkstümelndes mit Punk und allerlei Spielarten des Jazz zu einem sehr eigenwilligen Personalstil.
Allein die Songtitel unterstreichen in ihrer Schrägheit den Anspruch Schriefls, hier sein ganz eigenes Ding zu machen. Matthias Schriefl Trio: Im Himmel weiterlesen

Goran Kajfes Subtropic Arkestra: The Reason why Vol. I

cover Goran Kajfes„No Games with Names“ hieß eine der eisernen Grundregeln im Stilbuch der Financial Times Deutschland – und an die halten wir uns auch weiterhin. Und ersparen dem Leser damit all jene abgegriffenen klimatischen Musikbeschreibungen, die einem angesichts des „Subtropic Arkestra“ so in den erhitzten Sinn kommen könnten. Schließlich bieten die Band und ihr führender Kopf Goran Kajfes gerade mit ihrem neuen Projekt „The Reason why“ Ansatzpunkte genug für Betrachtungen jenseits heißer Musik: Unternehmen der schwedische Trompeter und sein Ensemble doch eine Reise in die Vergangenheit, als die Grenzen zwischen Jazz und Rock eingerissen wurden. Damals, Goran Kajfes Subtropic Arkestra: The Reason why Vol. I weiterlesen

Markus Stockhausen and the Metropole Orkest

Markus Stockhausen Metropole OrkestEr kann gar nicht anders. Wenn er Musik macht, dann muss er Grenzen übertreten, Hörgewohnheiten sprengen, experimentieren. Schon der Herkunft wegen. Doch wer Markus Stockhausen gerecht werden will, kann und darf ihn nicht auf seinen Vater reduzieren, die Neue-Musik-Ikone Karlheinz Stockhausen; der Sohn hat längst eigene Meriten erworben. Und gar nicht wenige, wenn man auf Preise und Veröffentlichungen schaut. Dieser Tage hat er zusammen mit dem niederländischen Metropole Orkest und deren Markus Stockhausen and the Metropole Orkest weiterlesen

Joo Kraus: Songs From Neverland

JooKrausNeverlandDer Trompeter Joo Kraus und das Tales-In-Tones- Trio versuchen sich an den Songs von Michael Jackson. Mit akustischen Instrumenten verschieben sie die Titel in vollkommen testosteronfreie Sphären: Die Musik plätschert harmlos vor sich hin. Das klingt prima laid back – aber auch gähnend langweilig, wie eine stylisch-unverfängliche Klangtapete für schicke Einrichtungsgeschäfte. Die Melodien werden meist einfach nur nachgespielt. Das funktioniert bei den Strophen fast nie, denn die Trompete muss nun einmal nicht die Silben des Textes auf einzelne Töne verteilen wie Jacksons Gesang. Die Chance, die Stücke in Jazz zu übersetzen – und improvisierend nachzuforschen was sie wirklich hergeben – wird vertan. Einzig „Blame It To The Boogie“ und „The Way You Make Me Feel“ deuten dieses Potenzial an. Sven Sorgenfrey (22.8.2010)

Label: Content

Eric Vloeimans Gatecrash: Heavansabove

VloeimansHeavensaboveEin großes Herz hat der niederländische Trompeter Eric Vloeimans, darin haben viele Stile Platz, die er seinem Personalstil unterwirft. Das Spektrum reicht von Hardbop, Mainstream Fusion, Rock, Funk, spanischen und orientalischen Anklängen bis hin zu melodieseligem Pop. Auf diesem breiten Terrain bereitet er seine eigenwilligen Kompositionen, von denen die schnellen grandios, zupackend und mitreißend sind. Für die langsamen braucht auch der Zuhörer ein großes Herz, denn hier will Vloeimans Geschichten erzählen, die er teils selbst noch nicht kennt. Wenn er sich mit seinem Keyboarder Jeroen van Vliet im Atmosphärischen verläuft, können Schlagzeuger Jasper van Hutten und Bassist Gulli Gudmundsson sie häufig wieder auf den rechten Weg führen. Das gelingt aber leider nicht immer. Sven Sorgenfrey (18.7.2010)

Label: Challenge