Der Trompeter Joo Kraus und das Tales-In-Tones- Trio versuchen sich an den Songs von Michael Jackson. Mit akustischen Instrumenten verschieben sie die Titel in vollkommen testosteronfreie Sphären: Die Musik plätschert harmlos vor sich hin. Das klingt prima laid back – aber auch gähnend langweilig, wie eine stylisch-unverfängliche Klangtapete für schicke Einrichtungsgeschäfte. Die Melodien werden meist einfach nur nachgespielt. Das funktioniert bei den Strophen fast nie, denn die Trompete muss nun einmal nicht die Silben des Textes auf einzelne Töne verteilen wie Jacksons Gesang. Die Chance, die Stücke in Jazz zu übersetzen – und improvisierend nachzuforschen was sie wirklich hergeben – wird vertan. Einzig „Blame It To The Boogie“ und „The Way You Make Me Feel“ deuten dieses Potenzial an. Sven Sorgenfrey (22.8.2010)
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