Wow – diese Frau degradiert einen Tsunami zu einem lauen Lüftchen. Bette Smith hat eine Phrasierungstechnik, die sich vor Soul-Heroen von Etta James bis Otis Redding nicht verstecken muss – und verballert dermaßen viel Energie, dass sie ihre Zuhörer achtkantig aus den Latschen pustet. mehr…
Bei den Ärzten hieß es: “Ist das noch Punkrock ….”; und die Antwort lautete: Man weiß es nicht ….! Wenn wir bei Gemma & The Travellers fragen: “Ist das noch Jazz?” kommen wir sofort zu einer klaren Ansage: “Neiiiiiiiiiiin!“ Aber: Wen stört das? Die italienische Sängerin mit der Wahlheimat Frankreich und ihre Mitstreiter machen eine Art Soul-Pop, in dem jede Menge Jazz Gemma & The Travellers: Too Many Rules & Games weiterlesen →
Der britische Pianist John Taylor behauptete einmal: “Was die Leute dafür halten, ist meistens gar kein Jazz.” Er hatte ja so recht! Und das gilt auch für das neue Album “Nightintales” von China Moses. Aber: es ist richtig gut. Und wenn wir verhindern wollen, China Moses: Nightintales weiterlesen →
ENDLICH! Ein Fan von R&B-Sternchen Macy Gray und ihrer wunderbar rauchigen Stimme bin ich seit dem ersten Album. Leider präsentierte die Ex-Backup-Sängerin der Black Eyed Peas meistens Songs, die ihr großes Können widerspiegelten – mich aber emotional nie wirklich überzeugten. Parallel spielte sie in TV-Serien, in Filmen – zeigte, dass sie auch auf mehreren Hochzeiten tanzen kann. Das war ebenfalls gediegenes Kunsthandwerk, aber immer noch nichts, was einen vom Hocker haut. Mit “Stripped” ist es nun anders: Ich bin schwer begeistert! Musik, die mich eiskalt erwischt, mitreißt und Macy Gray: Stripped weiterlesen →
Eine soulig, kehlig-dunkle Stimme, helle Trompetenklänge, dazu Songs, die zwischen prickelnd-modern und sehnsuchtsvoll-schmelzend changieren – das ist die neue Veröffentlichung von Beady Belle. Nur leider: Den Jazz hat die norwegische Sängerin Beady Belle: On my own weiterlesen →
Zu viel Alkohol, ein Drehwurm nach albernen Spielchen oder umwerfende Veränderungen – und plötzlich heißt es: Alles dreht sich. Stefan Gwildis sieht jede Menge Bewegungen und ist selbst in Bewegung, das will er mit seinem neuen Album zeigen. Dabei will er kleine, alltägliche musikalische Begegnungen Stefan Gwildis: Alles dreht sich weiterlesen →
Soul-Jazz gehört zu den konsumerabelsten Abteilungen der Jazzhistorie. Ohrwürmer von Joe Zawinuls unverwüstlichem „Mery, Mercy, Mercy“ bis Ben Tuckers „Comin` Home Baby“ werden immer wieder neu eingespielt oder gesampelt und erreichen regelmäßig hohe Chartpositionen – sogar von Rappern und HipHoppern. Soul Alliance – eine versierte Formation handwerklich solider Routiniers um den Alt-Saxophonisten Vincent Herring – versucht sich dankenswerter Weise nicht an den Evergreens des Genres, sondern liefert überwiegend eigenes Material. Soul Jazz Alliance: True Paradise weiterlesen →
Man kennt und erkennt sie irgendwie alle – die Songs von Bill Withers. Und auch zum x-ten Mal gecovert findet man die Titel noch schön. Irgendwie gleitet man damit beruhigt und sicher eingepackt durch den Alltag, alles ist vertraut und leicht. Und doch schafft Sabrina Starke es, den Stücken ein kleines Löffelchen Selbst dazu zu packen. Eskortiert vom Metropole Orchestra unter Vince Mendoza gleitet sie durch ein R’n’B-Hit-Geflecht voll von Leidenschaft und Liebe für die Musik – wie Starke es empfindet. Sabrina Starke: Lean On Me weiterlesen →
Schlag neun sitzt Will Boulware an seinen Keyboards und fängt schon mal an. Bruno Speight und Rodney “Skeet” Curtis, zwei Typen, die lückenlos einen Türrahmen ausfüllen, und Drummer Marcus Parker machen dann auch mal ein bisschen mit. Sutsche! Mit angezogener Handbremse. Dann, so will es das Ritual, kommt Maceos Managerin Natasha Maddison in Jacke und mit Handtasche auf die Bühne, zuppelt Maceos Mikrofon auf ihre Höhe herunter und sagt ihn mit britischem Akzent an, den Godfather of Funk, den “Funkiest Saxophone Player in the World”: Mr! Maceo! Parker! Make it funky! – Maceo Parker live in Hamburg weiterlesen →
Die Sehnsucht nach dem Erlöser treibt ja schon immer die buntesten Blüten. Dazu gehört auch, dass die Musikgemeinde stets auf der Suche zu sein scheint nach der neuesten “Soulhoffnung”. Mit diesem Etikett wird gerade Gregory Porter durch die Promomühle getrieben, ein hühnenhafter Mann, der mysteriöserweise erst vor drei Jahren mit 39 aus dem Nichts auftauchte, stets seine Ohren bedeckt (keiner weiß warum), jede Menge Charisma besitzt und mit seinem kräftigen Bariton als Reinkarnation von Barry White aufgebaut wird. Gregory Porter: Liquid Spirit weiterlesen →
Los geht`s mit fetten Grooves und hammerharten Haudrauf-Rhythmen, die an Billy Cobhams Berserker-Fusionjazz aus der „Spectrum“-Ära erinnern. Doch schon nach wenigen Takten rutscht das Arrangement in die wohltemperierte Sphäre fein ziselierten Salonfunks. Dann folgt netter Souljazz dem die Sängerin Mey und der Multinstrumentalist Preach Freedom (was für ein Name) relaxten Loungecharakter – in einigen Fällen fast schon Fahrstuhlmusikflair – einhauchen. Ein Song wie „Uncle Roy“ mit dem immergrünen Refrain Poogie Bell Band: Suga Top weiterlesen →
Das viel gelobte und Grammy-gekrönte Vorgängeralbum “Chamber Music Society” sollte ein Pendant bekommen. Nun liegt “Radio Music Society” vor: ein Mix aus Coverversionen und Eigenem, im bunten Gewand aus Pop, Funk, Soul, Big Band und Jazz. Spalding selbst überzeugt als Bassistin und Sängerin mit solidem Handwerk und Esprit, ergänzt von zahlreichen, durchaus namhaften Gastmusikern. Das Ergebnis klingt frisch und natürlich, spielerisch leicht, zuweilen kokett, immer aber relaxt. Spalding Esperanza Spalding: Radio Music Society weiterlesen →
Tipps und Kritisches zu CDs, Konzerten, Büchern und Musikern aus der Welt des Jazz