Es sind diese kleinen Brüche und Verschiebungen, die Kleins Musik so ungeheuer reizvoll machen. Zum Beispiel in der Melodie des Titelstücks, die plötzlich verschoben wird, als habe sich der Pianist verspielt. Es gilt Brahms‘ Prinzip der ständigen Variation. Alles (Melodik, Harmonik, Rhythmik) ist einem Omer Klein: Fearless Friday weiterlesen
Silje Nergaard: Chain of Days
Das Jahr ist schon eine Reihe von Tagen alt und der Frühling bringt nun Silje Nergaard aufs Tapet mit ihrem 15. Album „Chain of Days“. Wie schon so oft ist nicht ganz klar: Ist es nun Jazz? Deshalb sag ich mal: ein Album von Pop und Jazz geprägt, dazu eine Prise Folk. Eins, das klingt. Und zwar genau richtig. Silje Nergaard: Chain of Days weiterlesen
Diana Krall: Wallflower
Wallflower – Mauerblümchen. Das wäre ganz sicher nicht die erste Beschreibung, die mir zu Diana Krall eingefallen wäre. Und die Songs ihres neuen Albums? Irgendwie auch nicht so recht. Sie kommen nach einer Lungenentzündung Kralls Monate später als geplant heraus, müssen sich aber in ihrem poppigen Gewand keinesfalls Mauerblümchen-like verstecken: „California dreaming“, „I can`t tell you why“, „Sorry seems to be the hardest word“… – Bekanntes aus Funk und Fernsehen, wenn auch großenteils schon 30, 40 Jahre alt. Diana Krall: Wallflower weiterlesen
Andi Kissenbeck’s Club Boogaloo: Monsoon Dance
Das Fachblatt „Jazzthetik“ schwärmte: Der Organist „Andi Kissenbeck swingt wie die Hölle“. Korrekt! Auf dem neuen Club-Boogaloo-Album „Monsoon Dance“ finden sich jede Menge Songs die sofort in die Beine gehen. Hier ist der Name Programm: Während der Boogaloo-Ära Ende der sechziger Jahre waren viele Jazztempel auch Tanztempel. Andi Kissenbeck’s Club Boogaloo: Monsoon Dance weiterlesen
15 Fragen an Andi Kissenbeck
Boogaloo-Jazz hat, wenn er denn gut ist, eine stark lakonische Note. Boogaloo Club-Chef Andi Kissenbeck beweist in seinen Antworten auf unsere Fragen, dass er nicht nur an der Schweineorgel höllisch groovt, sondern dass er auch eine Riesenportion Humor und Selbstironie zu bieten hat. 15 Fragen an Andi Kissenbeck weiterlesen
Django Deluxe & NDR Bigband: Driving
Virtuos-filigraner Sinti-Swing und opulenter Bigband-Sound – ein Widerspruch? Keineswegs! Das Hamburger Trio Django Deluxe gehört zu den führenden Formationen dieser Stilrichtung in Europa. Giovanni Weiss (Sologitarre), Robert Weiss (Rhythmus-Gitarre) und Jeffrey Weiss (Kontrabass) entstammen einer Sinti-Familie, die über Generationen hinweg immer wieder herausragende Musiker hervorgebracht hat.
Django Deluxe & NDR Bigband: Driving weiterlesen
David Helbock Trio: Aural Colors
Ein paar offene Dissonanzen über grollendem Bass, perkussive Pattern auf dem Flügel mit teils sordinierten Saiten, dann legt das Trio los mit scheinbar luftigem Latin-Fusion-Jazz und einer harmlos anmutenden Melodie. Damit eröffnet David Helbock das Feld, auf dem dieses Album spielt. David Helbock Trio: Aural Colors weiterlesen
15 Fragen an David Helbock
Seine Musik ist unerhört, eigenwillig, beziehungsreich, genial. Seine Virtuosität beschränkt sich mitnichten auf seine Fingerfertigkeit. In diversen no compromise clubs (David Helbock Trio, David Helbock’s Random/Control, dem Duo mit Simon Frick und nicht zuletzt solo) spielt er sein ganz eigenes Glasperlenspiel, entwickelt ein Universum, das nur er ganz versteht. Hier beantwortet er unsere profanen Fragen. 15 Fragen an David Helbock weiterlesen
Allan Harris: Black Bar Juke Box
Ist das Bastard-Musik? Klar! Das ist kein reinrassiger Jazz und auch kein wirklicher Blues. Dafür hat Allan Harris zu viele Popelemente eingebaut. Der schwarze Sänger und Gitarrist aus Brooklyn nennt nicht umsonst den Vater des weißen Ohrenschmalzes, Tony Bennett, als sein wichtigstes Vorbild. Allan Harris: Black Bar Juke Box weiterlesen
Max Raabe: Eine Nacht in Berlin
Kein anderer als Max Raabe knödelt so hingebungsvoll und gekonnt-altmodisch herzzerreißende Melodien aus den 20ern und 30ern des vorigen Jahrhunderts über Kakteen, zu lange Röcke, unwillige Liebhaber oder Badewannenkapitäne. Max Raabe: Eine Nacht in Berlin weiterlesen
15 Fragen an Till Brönner
Immer freundlich und lässig-stilvoll gekleidet, immer cool und sorgfältig gegelt das Haar, immer gut drauf und wortgewandt genug, um selbst provokativen Fragen ohne Aggressionen zu begegnen: Till Brönner ist die Lockerheit und Smartheit in Person, ein perfekter Selbstvermarkter. 15 Fragen an Till Brönner weiterlesen
Julia Biel: Love Letters and Other Missiles
Schon bevor die neue Silberscheibe von Julia Biel von meinem CD-Player eingesogen wurde, hatte ich von ihrem mehrfachen Auftauchen in der Playlist der Jamie-Cullum-Show bei der BBC gehört. Rezensoren stellten die 34-Jährige zudem bereits in das Umfeld von Nina Simone mit aparten Beimischungen von Klängen à la Radiohead, Billie Holiday und Björk. Von der „besten britischen Sängerin Julia Biel: Love Letters and Other Missiles weiterlesen
Bill Frisell: Guitar in the Space Age!
Alte Männer, die ihre Vergangenheit besuchen, werden ja gern mal sentimental. Schlimmer noch: Jazzer haben allgemein eine ausgeprägte Neigung, sehr sentimental zu werden. Doch keine Sorge: Bill Frisell wäre nicht Bill Frisell, wenn Bill Frisell: Guitar in the Space Age! weiterlesen
Abdullah Ibrahim: The Song is my Story
Was schenkt man einem 80-Jährigen zum Jubiläum? Einem, der es vom Ghetto bis in die musikalische Weltspitze geschafft hat. Einem, der von der Klassik über Bebop hin zum Jazz wanderte. Der Duke Ellington beeindruckte und den dieser förderte. Einem, der das Ende der Apartheid vor 20 Jahren mit Musik feierte. Was also kredenzt man ihm – zumal, wenn der sich selbst reich beschenkt? Abdullah Ibrahim: The Song is my Story weiterlesen
Judith Tellado: Under Neon Stars
Ein Zufall ließ sie zur Musik kommen, die Liebe ins Herz von St. Pauli – und dem bekanntesten Stadtteil Hamburgs hat Judith Tellado nun auch ihr drittes Album „Under Neon Stars“ gewidmet. Eine Hommage an den schillernden Kiez, seine Menschen und Leuchtreklamen, Judith Tellado: Under Neon Stars weiterlesen
