David Helbock Trio © PR/Bettina Frenzel

David Helbock Trio: Aural Colors

Ein paar offene Dissonanzen über grollendem Bass, perkussive Pattern auf dem Flügel mit teils sordinierten Saiten, dann legt das Trio los mit scheinbar luftigem Latin-Fusion-Jazz und einer harmlos anmutenden Melodie. Damit eröffnet David Helbock das Feld, auf dem dieses Album spielt.

Da wären einerseits die „Sechs kleinen Klavierstücke op. 19“ deren dreie Helbock in sein musikalisches Universum holt. Andererseits der ganz normale Helbock’sche Jazz, der frei assoziierend aber zwingend logisch durch die Jazzgeschichte pflügt und alles Material, das ihm unter die Finger kommt mal in kleinen Schritten mal direkt wie ein Prisma in seine verwertbaren Grundbestandteile zerlegt, die dann wiederum Rohmaterial für Rekombinationen werden können.

David Helbock Trio: Aural Colors - CoverMan hört, dass das Trio Zeit hatte, die Stücke für die Studioaufnahme in Ruhe zu entwickeln. Helbock: „Wir haben in einem Raum und ohne Kopfhörer gespielt, später weder Schnitte noch Overdubs gemacht.“ Raphael Preuschls Bassukulele (nicht gerade das Instrument, das einem in Sachen musikalische Früherziehung oder Jazz als erstes einfallen würde) hat einen ungeheuren Punch und bildet mit Herbert Pirkers kraftvollem Schlagzeug, das Helbocks rhythmische Impulse wunderbar verstärkt und ergänzt, eine jederzeit schlüssiges Fundament für Helbocks Experimente.

Wer einen Eindruck von der unbestechlichen Ernsthaftigkeit, Selbstironie und spielerischen Leichtigkeit der Drei bekommen möchte, höre ihre ins Monumental-Dramatische gewendete Adaption des Vorarlberger Volkslieds „Öpfili, bist so kugelrund“.
Sven Sorgenfrey

Foto: PR/Bettina Frenzel
Label: Traumton

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