15 Fragen an Till Brönner

Immer freundlich und lässig-stilvoll gekleidet, immer cool und sorgfältig gegelt das Haar, immer gut drauf und wortgewandt genug, um selbst provokativen Fragen ohne Aggressionen zu begegnen: Till Brönner ist die Lockerheit und Smartheit in Person, ein perfekter Selbstvermarkter.

Vor allem aber ist der 43-Jährige einer der besten Jazz-Trompter seiner Generation und hat diese Musik derart domestiziert, dass selbst potentielle Jazz-Hasser seine Musik lieb gewonnen haben. Dass der stets lächelnde Volks-Musiker obendrein mit den Berliner Philharmonikern ebenso spielte wie mit Manfred Krug, hat seine Popularität in – für den Jazz – bis dahin unerschlossene Bevölkerungsschichten getragen.

Wovon haben Sie letzte Nacht geträumt?
Von einer Show meines neuen Orchesters, und dass ich auf der Bühne einen Blackout hatte – alles in meinem Kopf war weg. Nicht schön … (lacht)

Welches Konzert/welche Platte hat Sie zum Jazz gebracht?
„Charlie Parker with strings“ und “Ben Webster & Harry Sweets Edison“.

Wenn Sie eine Zeitreise unternehmen könnten, was wäre Ihr Ziel?
Ich denke, wenigstens einmal in die Zeit zwischen 1950 und 1960.

Wer ist Ihr Lieblingskomponist?
Jerome Kern.

Was macht Sie wütend?
Dummheit und Ignoranz.

Wer ist Ihr musikalisches Vorbild?
Irgendetwas zwischen Johann Sebastian Bach und Sammy Davis jr. …

Als wer/was möchten Sie wiedergeboren werden?
Als der, der ich bin. Dann wäre das Leben … doppelt so lang ?

Was ist Jazz?
Immernoch eine der freiheitlichsten, frischesten Kunstformen, die mir bekannt sind.

Wobei werden Sie schwach?
Pizza aus Neapel.

Was ist für Sie wichtiger im Jazz: Leidenschaft oder Kontrolle – und warum?
Beides sind die Zutaten für ein Höchstmaß an Freiheit auf der Bühne – und die benötigt Jazz. Ohne die technische Kontrolle über mein Instrument bleibe ich limitiert; die Leidenschaft hingegen stellt sich hoffentlich automatisch ein, wenn ich an meine Grenzen gehe: Diese auszuloten, ist musikalisch wertvoll.

Der Tod ist …
… unvermeidlich.

Welches ist Ihr Lieblingsinstrument, das Sie selbst nicht spielen?
Gitarre.

Üben ist wie …
… atmen, essen , schlafen. Wenn man es vergisst, droht Ungemach.

Wenn ich Pop aus den Charts im Radio höre …
… stelle ich fest, wie alt ich offenbar schon bin.

Was ist die peinlichste Panne, die Ihnen auf der Bühne passiert ist?
Tatsächlich habe ich mal die falsche Stadt auf der Bühne begrüßt. Danach war die Stimmung ’ne Weile im Keller …

(Januar 2015)

Till Brönner: The Movie Album (Rezension)

Foto:  ©PR/Andreas Bitesnich

Tourdaten:
24.1.15 Rostock, Stadthalle
25.1.15 Berlin, Tempodrom
27.1.15 Stuttgart, Liederhalle
29.1.15 Hamburg, Laeiszhalle
13.2.15 Hannover, Großer Sendesaal
21.2.15 Köln, Philharmonie
22.2.15 Mannheim, Rosengarten
6.3.15 Bergheim, BM Cultura
15.3.15 Zürich, Kongresshaus
16.3.15 München, Gasteig
27.3.15, Kassel, Opernhaus
28.3.15, Jena, Volkshaus
21.4.15 Basel, Stadtcasino
16.5.15 Ludwigsburg, Forum am Schlosspark
17.5.15 Frankfurt a.M., Alte Oper
3.7.15 Karlstadt, Ruine Karlsburg
5.7.15 Neuhardenberg, Schinkelkirche
5.9.15 Verden, Dom
6.9.15 Götting, Stadthalle
7.9.15 Wolfsburg, Phaeno
8.9.15 Lingen, Halle IV
9.9.15 Stade, Stadeum
10.9.15 Wilhelmshafen, Pumpwerk
11.9.15 Bochum, Christiuskirche
19.9.15 Böblingen, Kongresshalle
Karten: Eventim

Sexy & Happy: Till Brönner bei Stefan Raab
The Movie Album: Trailer