Schlagwort-Archive: Trio

Joris Roelofs: Aliens Deliberating

Joris Roelofs - Aliens DeliberatingHaben Sie schon mal groovende Aliens gesehen? Nach dieser CD überlegen Sie ganz sicher, ob die nicht ganz ähnlich wie wir wippen, schwingen, tänzeln, nicken. Joris Roelofs jüngste CD „Aliens Deliberating“ vermittelt da so eine Ahnung. Der 30-Jährige, der bereits als Mitglied des Jazz Orchestra des Concertgebouw in Amsterdam, des Vienna Art Orchestra und des Chambertone Trios auf sich aufmerksam machte, hat sich mit Bassist Matti Penman und Schlagzeuger Ted Poor zwei adäquate Partner gesucht. Beide loten die Jazzgewässer Joris Roelofs: Aliens Deliberating weiterlesen

Wolfgang und Flo Dauner: Dauner//Dauner

Für ein eigenwilliges Gespann halten sie wohl nur Außenstehende: Wolfgang Dauner, deutsche Jazz- und Jazzrocklegende, und sein Sohn Flo, als Produzent und als Drummer u.a. der Fantasischen Vier kaum weniger legendär. Auf ihrem ersten gemeinsamen Album machen sie sich entspannt und gleichermaßen konzentriert wie inspiriert über Kompositionen des Vaters her. Wolfgang und Flo Dauner: Dauner//Dauner weiterlesen

Trio Elf: Amsterdam (live)

Trio Elf - Amsterdam (Cover)Klaviertrios sind oft ziemlich delikate Gebilde. Die kleine Besetzung erfordert nicht nur äußerste Präzision und Präsenz von den Musikern, sie legt ihnen auch eine kammermusikalische Intimität nahe. Das Trio Elf bricht fröhlich mit dieser Tradition. Die Drei experimentieren mit Klängen elektronischen Verfremdungen, mit Formen und Rhythmik.
Dabei aber hängen sie die Zuhörer nicht ab. Ganz im Gegenteil: Furios springen sie durch die Genres, grasen alle möglichen und unmöglichen Inspirationsquellen ab. Drum and Bass ist viel dabei. Zwischendurch aber Trio Elf: Amsterdam (live) weiterlesen

Omer Klein: To the Unknown

Omer Klein: To the UnknownTief im klassischen Klavierrepertoire verwurzelt, gehört der Pianist Omer Klein zur Avantgarde der israelischen Jazzmusiker, von denen viele diese spezielle Färbung von Harmonik und Melodik, einen Hang zu Traurigkeit und Selbstinonie und den Verweis auf die Romantik mit ihrem prominentesten Vertreter Avishai Cohen teilen. Der überaus begabte Komponist Klein sucht und findet auf dieser Basis Versuchsanordnungen, die ihn immer neue Gemeinsamkeiten, Gegensätze, und Ableitungen der zitierten Genres, unbekanntes Terrain entdecken lassen. Omer Klein: To the Unknown weiterlesen

Arne Jansen: The Sleep of Reason (Ode to Goya)

Arne Jansen: The Sleep of ReasonJoe Pass hatte eine Gitarre. Die musste elektronisch verstärkt werden. Und dafür benutze er irgendeinen Verstärker, der gerade zur Hand war – er machte sich kaum die Mühe, an dessen Reglern zu drehen. Für seinen Zugang zur Musik passte das perfekt.
Es kann aber auch nicht schaden, sich ein wenig mehr um die klangliche Dimension der Musik zu kümmern. Das tun die allermeisten Stromgitarristen. Wenige so sehr mit Sinn und Verstand wie Arne Jansen. Er erschließt sich die Welt der Musik aus den Sounds, die er seiner Arne Jansen: The Sleep of Reason (Ode to Goya) weiterlesen

Henning Wolter Trio: Undercover Job

Henning Wolter Trio - Undercover JobSind das nur die heimlichen Träume eines vereinsamten Barpianisten, der gerne mal den Titelsong eines James-Bond-Films komponieren würde? Oder ist das richtiger Krimi-Jazz? So wie bei legendären Soundtracks von „Der Spion der aus der Kälte kam“ (Sol Kaplan) bis zu „Fahrstuhl zum Schaffott“ (Miles Davis). Oder zumindest Fake Jazz wie bei den Lounge Lizzards? Keine Ahnung – auf jeden Fall hat dieses Konzeptalbum relativ wenig mit Suspense-Soundtracks der Schwarzen Serie, der Nouvelle Vague oder ähnlichem zu tun. Deshalb wirkt die zur Henning Wolter Trio: Undercover Job weiterlesen

Dieter Ilg: Parsifal

Dieter Ilg: ParsifalZwei Jahre nach seiner grandiosen Adaption von Verdis „Otello“ hat sich Dieter Ilg mit seinem Trio über „Parsifal“ hergemacht, das frömmelnde letzte musikdramatische Werk von Richard Wagner, dessen 200. Geburtstag wir in diesem Jahr kaum entgehen können. Wie nicht anders zu erwarten schöpft Dieter Ilg daraus nicht etwa einen verquasten Bühnenweihfestjazz, sondern er geht die Suche nach dem Heiligen Gral völlig unverkrampft und heiter an. Er befreit Wagners Motive von Schwulst, Pathos, Schwere und romantischem Kitsch, reduziert die der Oper Dieter Ilg: Parsifal weiterlesen

Simon Spiess Trio: After All

Simon Spiess Trio - After AllAls Opener huschen elegische – fast episch – dahinschwebende Saxophonklänge aus den Lautsprechern. Dann übernimmt die Gitarre, drängelt sich widerborstig durch das Harmoniegestrüpp. Bei zwei Stücken schlüpft die Sängerin Julia Pellegrini mit sprunghaft gehauchten Phrasierungen in die Leadfunktion und versieht die Songs mit einem träumerisch entrückten Latintouch. Ein Talent scheint auch der impulsiv-virtuose Schlagzeuger Daniel Mudrack zu sein. Das Trio um den jungen Schweizer Saxophonisten Simon Spiess hat wirklich Simon Spiess Trio: After All weiterlesen

Maria Baptist Trio: Gate 29

="Maria15 Jahre alt war Maria Baptist, als sie heimlich Platten von Keith Jarrett hörte. Jazz, das hieß Freiheit für die Ost-Berlinerin, und der geniale Eigenbrötler vermittelte ihr zumindest musikalisch die Wege in diese so ganz andere und neue Welt. Wer der 41-jährigen Pianistin und ihren Mitstreitern Carola Grey (Schlagzeug) und Ralph Grässler (Bass) jetzt durch ihre elf neuen Songs folgt, dem wird rasch klar, dass die Komponistin und Arrangeurin nach dem Fall der Mauer weit herumgekommen ist Maria Baptist Trio: Gate 29 weiterlesen

Chick Corea/Eddie Gomez/Paul Motian: Further Explorations

Corea, Gomez, Motian - Further ExplorationsViel Neuland kann Chick Corea im Jazz nicht mehr entdecken. Für sein jüngstes Album griff er deshalb auf eine Liveaufnahme aus dem Jahr 2010 zurück: Ein Konzert im New Yorker Blue Note, das Pianolegende Bill Evans huldigt – zusammen mit dessen früheren Weggefährten Eddie Gomez (Bass) und Paul Motian (Drums). 50 Jahre nach Evans‘ Album „Explorations“ forschen die drei erneut nach ungehörten Facetten des Acoustic Jazz. Die 19 frischen Tracks – inklusive eines bisher unveröffentlichten Chick Corea/Eddie Gomez/Paul Motian: Further Explorations weiterlesen

Michael Wollny’s [em]: Wasted & Wanted

Michael Wonny em - Wasted and Wanted„Schönheit durch Konfusion, Wahrheit durch Kollision.“ Im Booklet seines Albums greift Michael Wollny diesen Satz Daniel Richters auf, um darüber zu sinnieren. Und den Hörer sodann gemeinsam mit den beiden Kollegen seines Klaviertrios in ihren Stücken und Bearbeitungen zum Grübeln zu bringen: Denn ist es schön, wenn der Trauermarsch aus Mahlers 5. Sinfonie verjazzt wird? Oder Punkelemente in ein Schubert-Lied eindringen? Tatsächlich sind es aber gerade diese bekannten Themen, die Michael Wollny’s [em]: Wasted & Wanted weiterlesen

Vijay Iyer Trio: Accelerando

Vijay Iyer Trio - AccelerandoDer Titel stammt zwar aus dem Fachjargon – doch verkopft ist das Album des Klaviertrios keineswegs. Schließlich hat Vijay Iyer das Tasteninstrument nicht studiert, sondern im jahrelangen (Begleit-)Spiel in einem Jazzclub erkundet. Diese Neugier zeichnet den indischstämmigen US-Amerikaner bis heute aus. Da lag es nahe, dass er im Titelsong dem Tempo als Strukturelement nachgespürt hat! Natürlich profitiert auch diese allmähliche Beschleunigung von dem unerschöpflichen Vijay Iyer Trio: Accelerando weiterlesen

Marc Perrenoud Trio: Two Lost Churches

Marc Perrenoud Trio - Two Lost ChurchesDie drei jungen Schweizer mögen Gegensätze, Überraschungen, Entlegenes. Sie beherrschen die große Geste ebenso wie subtile Andeutungen. Präludierend, mit raumgreifenden Akkordbrechungen beginnt das Album, wechselt in swingenden Barjazz, haut stadionrockmäßig gewaltig auf die Tonne, um nach einer Vollbremsumg in Zeitlupe subtilste Melodie- und Harmonieverschiebungen auszuprobieren. Diese Musik ist ohne Bombastrocker wie Led Zeppelin oder Queen ebenso undenkbar wie ohne Oscar Peterson, Beethoven oder Bach. Dabei sind der Klang und die Herangehensweise des Trios alles andere als beliebig. Man höre und bestaune wie die Drei sich etwa „Autumn Leaves“ aneignen, wie sie den reichlich abgenudelten Joseph-Kosma-Song in etwas ganz und gar Unerhörtes verwandeln.
Sven Sorgenfrey (2.1.2012)

Marc Perrenoud Trio beim Schaffhausener Jazz Festival 2012 (Video)

Dieter Ilg Trio: Otello live at Schloss Elmau

Dieter Ilg Trio - Otelo Live At Schloss ElmauIrgendwann reichte es Dieter Ilg nicht mehr, einfach nur einer der besten Bassisten dieses Planeten zu sein. Ein Projekt musste her, das tief aus dem Herzen kommt und einfach alles beinhaltet. In der Oper „Otello“ fand Verdi-Fan Ilg den Stoff, aus dem er sein Experiment speisen konnte. Denn einige Harmonien in Verdis Musik, ihre Dramatik und ihr ständiges Variieren bieten hervorragende Anknüpfungspunkte für eine Neuinterpretation aus der Sicht eines Jazzers. Mit Rainer Böhm (Klavier) und Patrice Héral (Schlagzeug) startete Ilg seinen Othello als Studioprojekt. Nun – nach zwei Jahren Konzerten mit der Adaption, gibt es eine Liveversion. Die Stücke haben abermals gewonnen: Ungeheuer dicht ist das Zusammenspiel, in jedem Moment gibt es Neues zu erlauschen – nicht nur für Kenner der Verdi-Oper. Sven Sorgenfrey (27.11.2011)

Label: ACT