Alle Beiträge von Sabine Meinert

Laura Winkler & Wabi-Sabi Orchestra: Paper Clips

Fragen Sie sich auch immer, ob das schon dazugehört, wenn das Orchester sich kurz vor Konzerten aufwärmt und die Instrumente stimmt – gerade wenn Modernes auf dem Programm steht? Auch Laura Winkler und das Wabi-Sabi Orchestra beginnen mit so einer scheinbar ungeordneten Klangcollage ihre „Paper Clips“. Eventuelle Irritationen lösen sie jedoch schnell auf. Was auf der CD – ihrer ersten mit den jungen deutschen Musikern – zu hören ist, überrascht. Gewöhnungsbedürftig, weil manchmal dissonant und ungewohnt, vielschichtig, kantig-eigen. Laura Winkler & Wabi-Sabi Orchestra: Paper Clips weiterlesen

Joris Roelofs: Aliens Deliberating

Joris Roelofs - Aliens DeliberatingHaben Sie schon mal groovende Aliens gesehen? Nach dieser CD überlegen Sie ganz sicher, ob die nicht ganz ähnlich wie wir wippen, schwingen, tänzeln, nicken. Joris Roelofs jüngste CD „Aliens Deliberating“ vermittelt da so eine Ahnung. Der 30-Jährige, der bereits als Mitglied des Jazz Orchestra des Concertgebouw in Amsterdam, des Vienna Art Orchestra und des Chambertone Trios auf sich aufmerksam machte, hat sich mit Bassist Matti Penman und Schlagzeuger Ted Poor zwei adäquate Partner gesucht. Beide loten die Jazzgewässer Joris Roelofs: Aliens Deliberating weiterlesen

Masaa: Afkar

Ein Libanese und drei Deutsche, arabische Sprache und ein westlicher Musikstil, Experimentelles und traditionelle Klangformen – das Projekt Masaa verbindet scheinbar Widersprüchliches. Und legt mit „Afkar“ erneut eine Veröffentlichung vor, die schwingt und beflügelt. Nach ihrem ersten Album „Freedom Dance“ sicher keine Überraschung mehr, aber doch neu und frisch genug, um als reizvolles Hörpaket auf dem einen oder anderen Geburtstagstisch zu landen. Masaa: Afkar weiterlesen

Kira: When We Were Gentle

Dem Augenblick will Kira Skov huldigen. Und mit ihrem neuen Album „eine ehrliche und ungeschminkte Sichtweise“ auf ihre musikalische Welt bieten – weit weg vom letzten Projekt mit Billie-Holiday-Songs. Die neue Scheibe verbindet, was sie in der vergangenen Dekade geschrieben und gesungen hat, was sie zusammen mit Ehemann Nicolai Munch-Hansen komponierte. Im Fokus: das Leben, die Liebe. Kira: When We Were Gentle weiterlesen

Sabrina Starke: Lean On Me

Sabrina Starke CoverMan kennt und erkennt sie irgendwie alle – die Songs von Bill Withers. Und auch zum x-ten Mal gecovert findet man die Titel noch schön. Irgendwie gleitet man damit beruhigt und sicher eingepackt durch den Alltag, alles ist vertraut und leicht. Und doch schafft Sabrina Starke es, den Stücken ein kleines Löffelchen Selbst dazu zu packen. Eskortiert vom Metropole Orchestra unter Vince Mendoza gleitet sie durch ein R’n’B-Hit-Geflecht voll von Leidenschaft und Liebe für die Musik – wie Starke es empfindet. Sabrina Starke: Lean On Me weiterlesen

Torun Eriksen: Visits

Es ist alles so leicht – und dennoch stark und strahlend. Das bleibt, wenn der letzte Ton der neuen CD von Torun Eriksen verklungen ist. Und die Frage, ob das nun tatsächlich Jazz war. Das ist aber eigentlich egal. Die Sängerin präsentiert mit der neuen Veröffentlichung, was ihr wichtig ist – Intensität, Klarheit, Originalität gepaart mit Leichtigkeit und unaufgeregtem Charme. Torun Eriksen: Visits weiterlesen

Ute Lemper: Forever – The Love Poems of Pablo Neruda

Südamerika fasziniert sie. Nach den Tangos des argentinischen Meisters Astor Piazolla fasst „Cabaret“-Star Ute Lemper nun Gedichte des chilenischen Literatur-Nobelpreisträgers Pablo Neruda in Töne. Zwölf Liebesgedichte in Englisch, Spanisch und Französisch bringt sie auf ihrer neuen Scheibe heraus – inspirierende Texte, schwärmt sie. Vertont hat sie Komponist und Arrangeur Marcelo Nisinman, der mit dem Bandoneon den Texten auch ihr typisch südamerikanisches Klanggewand verpasst. Mit ihm arbeitete Lemper bereits vor Jahren für ein Tango-Projekt. Auf der CD brilliert Ute Lemper: Forever – The Love Poems of Pablo Neruda weiterlesen

Stacey Kent: The Changing Lights

Stacey Kent: The Changing LightsSie kann es einfach. Mit ihrer zarten, mädchenhaften Stimme schleicht sich Stacey Kent ein in trübe Nachmittage, tupft federleicht erheiternd-beruhigende Klänge ins Gemüt. Auf ihrer neuen CD reiht die 45-Jährige sorgfältig ausgewählte Stimmungsbilder aneinander: hell und feinsinnig, sanft beschwörend, schmeichelnd und smart. Erneut entführt Kent ins Brasilianische und packt ein kleines, sinniges Hörpaket aus Bossa-Nova-Klassikern, Samba und einigen Eigenkompositionen, für die sie sich Texte unter anderem vom japanischen Stacey Kent: The Changing Lights weiterlesen

George Benson: Inspiration: A Tribute To Nat King Cole

George Benson: A Tribute to Nat King ColeNat King Cole ist fast 50 Jahre nach seinem Tod immer noch eine Verneigung wert – fand nach seiner Tochter Natalie auch George Benson. Wie der Titel sagt, empfindet er Inspiration, wenn er den großen Crooner hört. Ehrfurchtsvoll ist die Hommage aber nur zum Teil. Gitarrist und Sänger George Benson versucht, seinen eigenen Weg, seine persönliche Form der Annäherung zu finden. Und gleichzeitig, Pop und Jazz zu verbinden. Mit großem Orchester legt Benson los – ein bisschen Pomp muss sein. 42 Mann bietet er auf und setzt mit den Sängerinnen George Benson: Inspiration: A Tribute To Nat King Cole weiterlesen

Natalie Cole: En español

Natalie Cole: En EspañolDas Cover verspricht rassige Rumba und feurigen Flamenco. Doch Natalie Cole lässt es auf ihrem neuen Album etwas ruhiger angehen. Nichtsdestotrotz gibt es Latino-Feeling zuhauf. Beliebte Klassiker hat Natalie Cole sich ausgesucht. Einige machte bereits ihr Vater berühmt und bekannt. Andere gehören – hörbar – zu ihren persönlichen Lieblingsmelodien. Und weil so vieles die 63-Jährige an die Songs bindet, ist die Scheibe so eingängig geworden.
Cole entführt in die Vergangenheit und macht doch deutlich, wie zeitlos die Songs sind. Altes und Natalie Cole: En español weiterlesen

Inga Rumpf: White Horses

Inga Rumpf - "White Horses"Vinyl ist ja Glaubenssache. Manchmal aber lohnt es sich sogar für überzeugte Anhänger digitaler Klangträger, den alten Plattenspieler abzustauben und eine Scheibe aufzulegen. Ganz besonders, wenn eine Künstlerin wie Inga Rumpf sich verewigt – und zwar diesmal nur auf schwarzen Vinylscheiben.
Die 67-Jährige hat sich ins Hamburger Studio von Joja Wendt begeben und Bluesiges vor ein paar handverlesenen Gästen eingespielt – mit Herzblut, einladender Intimität und Esprit. Der Live-Mitschnitt wird dominiert Inga Rumpf: White Horses weiterlesen