Der AboutJazz.de-Fragebogen – 15 Fragen an …

Verehrung für eine bestimmte Musik geht oft einher mit der Bewunderung ihrer Schöpfer. Dieses Phänomen ist auch dem Jazz nicht ganz fremd. Durch die Musik selbst glaubt man, den Künstler zu erahnen. Es ist aber notwendigerweise dabei immer Projektion mit im Spiel.

Unser neues Standardformat “15 Fragen an …” soll die Persönlichkeit des antwortenden Musikers aufblitzen lassen. Im besten Fall, ist die Lektüre erhellend, kurzweilig und regt zum Denken an.

So ein bester Fall ist der Fragebogen von Dieter Ilg, der unsere Serie startet:
15 Fragen an Dieter Ilg.
15 Fragen an Nils Landgren

Eliane Elias: I Thought About You (A Tribute to Chet Baker)

ElianeEliasIThoughtAboutYouEliane Elias hat sich für ihr jüngstes Album den West-Coast-Jazz des Sängers und Trompeters Chet Baker ausgesucht: bewährt, gediegen, relaxt. „I thougt about you“ vereint dabei nicht nur die ganz bekannten Nummern, sondern auch Songs, die man möglicherweise nicht sofort auf dem Zettel hat. Solche, die Raffinesse ebenso wie moderne Klassik versprechen, emotionale und stilvolle Momente verbinden. Dabei changiert Elias` Interpretation zwischen smooth-relaxt und intensiv, variiert von verspielt bis phantasievoll-lebendig, vereint Jazz-Material und Eliane Elias: I Thought About You (A Tribute to Chet Baker) weiterlesen

Henning Wolter Trio: Undercover Job

Henning Wolter Trio - Undercover JobSind das nur die heimlichen Träume eines vereinsamten Barpianisten, der gerne mal den Titelsong eines James-Bond-Films komponieren würde? Oder ist das richtiger Krimi-Jazz? So wie bei legendären Soundtracks von „Der Spion der aus der Kälte kam“ (Sol Kaplan) bis zu „Fahrstuhl zum Schaffott“ (Miles Davis). Oder zumindest Fake Jazz wie bei den Lounge Lizzards? Keine Ahnung – auf jeden Fall hat dieses Konzeptalbum relativ wenig mit Suspense-Soundtracks der Schwarzen Serie, der Nouvelle Vague oder ähnlichem zu tun. Deshalb wirkt die zur Henning Wolter Trio: Undercover Job weiterlesen

José James im Hamburger Stage Club

José JamesJosé James ist entspannt, tiefenentspannt. Die Busladungen von Touristen, die nebenan zur Tarzan-Aufführung in das Musical-Theater „Neue Flora“ strömen, brauchen ihn nicht weiter zu interessieren. Der Jazzsänger hängt vor Konzertbeginn lieber backstage vor dem Kaminfeuer ab. Die Band spielt noch ein Instrumental, da macht er sich langsam gen Bühne auf. Dann legen die fünf Musiker mit dem lockeren HipHop-Groove von „Trouble“ los, ein Song von James‘ neuem Album No Beginning No End, das im Januar sein Debüt für Blue Note bedeutete. José James im Hamburger Stage Club weiterlesen

Dieter Ilg: Parsifal

Dieter Ilg: ParsifalZwei Jahre nach seiner grandiosen Adaption von Verdis „Otello“ hat sich Dieter Ilg mit seinem Trio über „Parsifal“ hergemacht, das frömmelnde letzte musikdramatische Werk von Richard Wagner, dessen 200. Geburtstag wir in diesem Jahr kaum entgehen können. Wie nicht anders zu erwarten schöpft Dieter Ilg daraus nicht etwa einen verquasten Bühnenweihfestjazz, sondern er geht die Suche nach dem Heiligen Gral völlig unverkrampft und heiter an. Er befreit Wagners Motive von Schwulst, Pathos, Schwere und romantischem Kitsch, reduziert die der Oper Dieter Ilg: Parsifal weiterlesen

Madeleine Peyroux: The Blue Room

MadeleinePeyroux_BlueRoomSchon frühere Alben der Amerikanerin Madeleine Peyroux klangen nach Südstaatenblues und smoothem Feierabend-Sound. Auch „The Blue Room“ kommt relaxt und loungig daher und erinnert an entspannte Salon-Atmosphäre. Doch diesmal leiht Peyroux ausschließlich fremder Musik ihre Stimme – Songs von Leonard Cohen, Randy Newman, Buddy Holly und anderen hat sie sich zusammengestellt: Jazz, Blues, Country, Pop. Eine bunte Mischung, die doch wie aus einem Guss wirkt. Vielleicht weil sich die Sängerin häufig stark zurücknimmt, ihren Madeleine Peyroux: The Blue Room weiterlesen

Nigel Kennedy: Recital

Nigel Kennedy: RecitalVergessen wir einfach mal die übliche Kennedy-Verpackung: all das Gerede vom unorthodoxen Violinvirtuosen und Enfant terrible der Klassikszene, von der doch schon arg gelichteten Punkerfrisur oder seinen verbalen Ejakulationen. Dann ist diese Hommage an die Vorbilder seiner Jugend wie Stéphane Grappelli, Yehudi Menuhin oder Fats Waller ein gelungener und ziemlich entspannter Ausflug in den Jazz, der den guten alten Bach ebenso kontrastreich integriert wie zwei eigene Werke. Wo kongeniale Musiker wie Rolf Bussalb (Gitarre) Nigel Kennedy: Recital weiterlesen