Michael Wollny (© ACT/Joerg Steinmetz)

15 Fragen an Michael Wollny

Wovon haben Sie letzte Nacht geträumt?
Michael Wollny: Ich habe eine Zeit lang Traumtagebuch geführt. Seitdem ich das nicht mehr tue, erinnere ich mich nicht mehr an jeden Traum. Letzte Nacht war in meiner Erinnerung traumlos, was aber nicht bedeutet, dass ich nicht geträumt habe.

Welches Konzert/welche Platte hat Sie zum Jazz gebracht?
Keith Jarrett / Köln Concert (sic!)

Wenn Sie eine Zeitreise unternehmen könnten, was wäre Ihr Ziel?
Diverse europäische Metropolen, circa in der Zeit um 1900.

Wer ist Ihr Lieblingskomponist?
DEN einen gibt es nicht. Nennen müsste ich: Schubert, Mahler, Berg, Messiaen.

Was macht Sie wütend?
Bevormundung.

Wer ist Ihr musikalisches Vorbild?
Auch hier gilt: DAS eine Vorbild gibt es nicht. Menschen, deren Kunst mich inspiriert, sind: Joachim Kühn, David Lynch, David Cronenberg, Lars von Trier, Jarvis Cocker, Olivier Messiaen, Thomas Bernhard, H.P. Lovecraft – und noch viele mehr…

Als wer/was möchten Sie wiedergeboren werden?
Ich lasse mich gern überraschen…

Was ist Jazz?
Eine spezifische Haltung gegenüber der Musik, der Kunst und dem Leben, die der Intuition, der Individualität und der Improvisation Vorrang gibt gegenüber dem Plan- und Berechenbaren.

Was lässt Sie schwach werden?
Zucker – und Kino. Oder beides zusammen…

Was ist für Sie wichtiger im Jazz: Leidenschaft oder Kontrolle – und warum?
Da verweise ich auf meine Antwort zu Frage 8 („Was ist Jazz?“) – wobei Kontrolle manchmal notwendig ist, um Leidenschaft zu ermöglichen.

Der Tod ist…
… ein Geheimnis, das wir womöglich niemals verstehen werden.

Welches ist Ihr Lieblingsinstrument, das Sie selbst nicht spielen?
Die menschliche Stimme.

Üben ist …
…eine Erinnerung daran, dass Eingebungen nicht ausschließlich von außen kommen.

Wenn ich Pop aus den Charts im Radio höre …
… denke ich manchmal (nicht immer) an meine Antwort auf 3. Frage …

Was ist die peinlichste Panne, die Ihnen auf der Bühne passiert ist?
Ein Vortrag der chromatischen Fuge von Bach, bei der ich kurz vor dem Ende immer wieder in eine Parallelstelle am Anfang des Stücks zurücksprang. Ich war so in einer Schleife gefangen und habe erst nach einigen Runden den „Ausgang“ zum Ende gefunden. Das war mit Abstand der beängstigendste Moment, den ich jemals am Instrument erlebt habe.

Foto: ACT/Joerg Steinmetz

Tourdaten „JazzNights 2014” featuring Michael Wollny Trio & Nils Landgren Quintet:
20.3. Karlsruhe, Tollhaus
21.3. Düsseldorf, Robert-Schumann-Saal
22.3. München, Muffathalle
23.3. Dresden, Alter Schlachthof
24.3. Berlin, Kammermusiksaal
25.3. Erlangen, Heinrich-Lades-Halle
26.3. Neunkirchen/Saar, Gebläsehalle
27.3. Stuttgart, Theaterhaus
28.3. Dortmund, Konzerthaus
29.3. Hamburg, Laeiszhalle
31.3. Frankfurt, Alte Oper
Veranstalter/Karten: Karsten Jahnke Konzertdirektion