Jean Marie Machado ©PR/Jean-Baptiste Millot

15 Fragen an Jean-Marie Machado

Der französische Komponist und Pianist Jean-Marie Machado über Schmetterlingsseelen, den Fluch von Bewertungen und einen Lachanfall auf offener Bühne.

Wovon haben Sie letzte Nacht geträumt?
Ich mich lange mit der Traumdeutung beschäftigt. Seither behalte ich meine Träume für mich und analysiere sie. Sie reflektieren sehr persönliche Botschaften.

Welches Konzert/welche Platte hat Sie zum Jazz gebracht?
Weather Report war eine prägende Band für Leute meiner Generation, die von der Popmusik der 70er Jahre stark beeinflusst war: King Crimson, Yes – und Genesis, die zeigten, dass es eine Verbindung gab zwischen Fusion und Jazz.

Wenn Sie eine Zeitreise unternehmen könnten, was wäre Ihr Ziel?
Ich wäre zur rechten Zeit am rechten Ort, um meiner Familie in schweren Zeiten zu helfen.

Wer ist Ihr Lieblingskomponist?
Am ehesten Johann Sebastian Bach, Maurice Ravel und Henri Dutilleux

Was macht Sie wütend?
Inkompetenz in Handlungen oder Positionen, wenn es dem Nächsten schadet.

Wer ist Ihr musikalisches Vorbild?
Keine Idole! Ich mag dieses Konzept nicht. Jeder Mensch hat eine Seele, die Beachtung verdient.

Als wer/was möchten Sie wiedergeboren werden?
Ich glaube an Schmetterlingsseelen, die ohne körperliche Hülle weiterleben und Raum und Zeit überwinden.

Was ist Jazz?
Ein musikalisches Genre, das ich in jüngeren Jahren sehr geschätzt und studiert habe. Mittlerweile fühle ich mich mehr durch musikalische Schwingungen und Emotionen angesprochen als durch Genres und Kategorien.

Wobei werden Sie schwach?
Wir leben in einer Gesellschaft, die alles benotet alles bewertet. Ich glaube, das ist schädlich.

Was ist für Sie wichtiger im Jazz: Leidenschaft oder Kontrolle – und warum?
In der Musik ist Arbeit wichtiger. Der Rest ist natürlich. Wenn nicht, musst du dir einen anderen Job suchen.

Der Tod ist …
Unvermeidlich, aber hoffentlich nur ein Übergang.

Welches ist Ihr Lieblingsinstrument, das Sie selbst nicht spielen?
Tablas. Das Leben ist zu kurz, um verschiedene Instrumente zu spielen – außer für Genies.

Üben ist wie …
atmen: essenziell, lebensnotwendig.

Wenn ich Pop aus den Charts im Radio höre …
Ich nehme an, es geht um schlechte Musik… Es ist wie beim Kochen. Es gibt Leute, die ein leckeres Mahl zubereiten können, und es gibt andere. Jeder kann dazulernen.

Was ist die peinlichste Panne, die Ihnen auf der Bühne passiert ist?
Ein Lachanfall.

November 2014

Foto: ©PR/Jean-Baptiste Millot

Jean-Marie Machado: Media Luz (CD-Tipp=