Wovon haben Sie letzte Nacht geträumt?
Lizz Wright: Ich erinnere mich eigentlich nie an die Träume der Nacht. Von daher kann ich nur hoffen, dass ich heute Nacht von prächtigen Pfauen, Orchestern und wunderbaren Abendkleidern träumen werde…
Welches Konzert/welche Platte hat Sie zum Jazz gebracht?
Auf die Frage gibt es viele Antworten. Früh beeinflusst hat mich Marian McPartland und ihre Radiosendung „Piano Jazz“, in der sie mehr als drei Jahrzehnte lang Jazzmusiker präsentiert hat. Eine echte musikalische Entdeckung, ja geradezu eine Schlüsselbegegnung war später dann für mich Betty Carters Album „Inside Betty Carter“ aus dem Jahr 1964.
Wenn Sie eine Zeitreise unternehmen könnten, was wäre Ihr Ziel?
Ich würde mich sehr gern in Südfrankreich mit James Baldwin auf einen Kaffee treffen.
Wer ist Ihr Lieblingskomponist?
Einer meiner absoluten Lieblingskomponisten ist Arvo Pärt.
Was macht Sie wütend?
Ich reagiere sehr sensibel, wenn es um die Rechte und das Wohl von Frauen und Kindern geht.
Wer ist Ihr musikalisches Vorbild?
Ein einzelnes Vorbild hat es für mich nie gegeben, doch bin ich mit der Musik von Aretha Franklin und Mahalia Jackson aufgewachsen. Und bis heute fühle ich mich aufgehoben und daheim, wenn ich ihre Musik höre.
Als wer/was möchten Sie wiedergeboren werden?
Es ist völlig unmöglich, sich die Lebenserfahrung eines anderen Menschen oder eines Tieres anzueignen. Wir alle haben in unserem Leben eine Reihe von Vergnügen und Fehlschlägen sowie die Sicherheit des Todes – von daher: Was soll’s? Ich genieße das Leben, das ich jetzt grad lebe.
Was ist Jazz?
Jazz ist Freiheit, ein erfinderischer Ausdruck unserer Zeit, der in einem tiefen Verständnis der Wege der Musik wie auch der Geschichte von der Vergangenheit bis in unsere Gegenwart wurzelt.
Was lässt Sie schwach werden?
Die Allgegenwärtigkeit von Menschen und Sachen…
Was ist für Sie wichtiger im Jazz: Leidenschaft oder Kontrolle – und warum?
Eine Begabung ist nur die Hälfte wert, solange man sich nicht wenigstens um eine Balance dieser beiden Eigenschaften bemüht.
Der Tod ist…
… die Schwelle zur Verwandlung.
Welches ist Ihr Lieblingsinstrument, das Sie selbst nicht spielen?
Ich liebe den Klang des Cellos – es ist eines der schönsten Instrumente.
Üben ist …
…der schönste Teil meines Jobs. Spiele ich doch zusammen mit Musikern, die ich bewundere.
Wenn ich Pop aus den Charts im Radio höre …
… tanze ich entweder – oder ich schalte das Radio aus.
Was ist die peinlichste Panne, die Ihnen auf der Bühne passiert ist?
Normalerweise bemühe ich mich, auf der Bühne keinen Lachanfall zu bekommen. Doch manchmal gibt es Gründe, die es mir verdammt schwer machen, dem Kichern Einhalt zu gebieten, wenn es einmal angefangen hat…
Tourdaten „JazzNights 2013” featuring Lizz Wright & Gregory Porter:
14.11. Kaiserslautern, Kammgarn
16.11. Dortmund, Konzerthaus
18.11. Heidelberg, Stadthalle
19.11. Frankfurt, Alte Oper
20.11. Hannover, Theater am Aegi
21.11. Berlin, Kammermusiksaal
23.11. Hamburg, Laeiszhalle
24.11. Bremen, Die Glocke
25.11. Düsseldorf, Tonhalle
Veranstalter/Karten: Karsten Jahnke Konzertdirektion