Auf ihrem zehnten Blue-Note-Album ist die frankoschweizerische Kapelle im stilistischen Irgendwo zwischen Ambient, Pop und Jazz angekommen. Truffaz‘ kunstvoll reduziertes Trompetenspiel kokettiert gern mal mit von Miles Davis angeregten Phrasen: So zitiert der Opener freigiebig dessen legendäres „Sketches of Spain“. Das Quartett nimmt den Zuhörer in traumgleiche Klangwelten mit, statt mit virtuosem Blendwerk verblüffen zu wollen. Über Pop-Soul-World-Rhythmen verlegt das Keyboard psychedelische Kuschelklangteppiche. Dazu agiert ein sehr präsenter, treibender und melodienreicher Bass von Marcello Giuliani. Man kann die CD auch gut als dessen Soloalbum hören. Wenn jedoch Anna Aaron ans Mikrofon tritt, gibt sich das Quartett hemmungslos den Freuden schlichter Popmusik hin.
Sven Sorgenfrey (5.11.2012)
Label: Blue Note
CD-Tipp Eric Truffaz – Rendez-vous (2008)
Videos auf der Homepage von Eric Truffaz