Sie macht es dir leicht, sie zu mögen. Mit ihrem Timbre, ihrer Aussprache, ihrem Charme greift sie dir ans Herz, packt dich und wirbelt dich herum. Sie zeigt dir was aus ihrem Leben, du verstehst nicht ganz, aber du musst immer mit. Mal macht sie auf Chansonette à la Hildegard Knef, mal dreht sie Joachim Witts „Kosmetik“ durch den Wolf. Kaum hat sie dich mit dem Schumann-Lied „Auf einer Burg“ verzaubert – du träumst verklärt -, dann erschrickt sie dich als Country-„Girl in the Mirror“ mit Steel-Guitar und allem Rapp und Zapp. Plötzlich singt sie, dass sie „Nur Fort“ will, aber irgendwas sagt dir, dass das auch nur eine Pose ist. Du hechelst hinterher, wirst von ihr belächelt und verspottet und willst genau davon immer mehr. Am Ende erwachst du und erkennst: Sie wollte nur ein bisschen spielen. Sven Sorgenfrey (16.1.2011)
Label: Minor Music