Der orthodoxe Jazzkenner ist ja gern äußerst skeptisch, wenn es um große Besetzungen geht. Die Musiker selbst freuen sich meist, wenn sie mal mit mehr als vier Leuten auf der Bühne stehen dürfen. So auch John Scofield, der schon auf seinem Album „Quiet“ mit Bläsersätzen experimentierte. Mit dem Metropole Orchestra, arrangiert von Vince Mendoza, wagt Scofield den Sprung in symphonische Sphären. Seine Kompositionen halten orchestralen Wohlklang aus, behalten ihren charakteristischen Witz und gewinnen durch Mendozas Arrangements sogar noch eine Dimension hinzu. Droht das Orchester ins Happy-End-Filmmusikhafte abzugleiten, bricht Mendoza ab und lässt Scofield – mal vergrübelt, mal verspielt, mal virtuos aber immer in feinster Spiellaune – die Grenzen des Themas ausloten. Sven Sorgenfrey (13.6.2010)
Label: Emarcy