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Matthias Bublath: Eight Cylinder Bigband

Copyright: Zac Smith

Ein Achtzylinder macht was her – so, wie die Bigband von Matthias Bublath. Und schon das Intro zeigt: Der Mann für die Tasteninstrumente will was auf die Bühne bringen – zunächst potenziert er den Sound mit einer Hammond-Orgel. Bläser, Gitarre, Bass und Drums arrangieren sich energetisch drum herum. Das gibt Schwung, das gibt Dynamik und klingt eben nach Achtzylinder.

Und: Dieses Momentum hält sich über die ganze CD. Bublath und seinen Musikern merkt man Spielfreude, Elan und einen Hang zu zügigem Tempo an. Selbst da, wo er seinen Gast, den Trompeter Takuya Kuroda in den Vordergrund stellt, wo er etwas herunterschaltet, steckt Energie drin, ohne seine fröhliche Leichtigkeit zu verlieren. Jeder Ton hüpft und springt, jeder Lauf jubiliert.

Bublath präsentiert eigene Stücke: von bluesig über Soul- und Funkiges plus ein bisschen Gospel, gemixt mit südamerikanischen oder afrokaribischen Klängen. Was bei anderen überzuckert oder overdone klingen würde, groovt hier, vermittelt ein Flair von relaxter Jam Session, die aufreizt, gepaart mit musikalischer Fülle, die Power birgt.

Kein Wunder, dass Bublath auch schon Wettbewerbe gewann (unter anderem in Montreux) und mit echten Größen in New York arbeitete (zum Beispiel Lionel Loueke). Hierzulande glänzte er Als Keyboarder von Sarah Connor oder in den Multimedia-Shows „Amazonas meets Jazz“ und „Oceans“ (mit seinem Vater, dem Wissenschaftsjournalisten Joachim Bublath). Hinzu kamen acht eigene Alben.

„Eight Cylinder Bigband“ wurde bereits mit dem Förderpreis 2019 der Initiative Musik ausgezeichnet. Das ist auch den Musikern geschuldet, die Bublath um sich scharte – und den Arrangements: Ist die CD durchgelaufen, meint man, wirklich jeden gehört zu haben. Jeder für sich stand auf dem Gaspedal, alle zusammen legten sich gekonnt und mit Verve in die Kurven.

Eine tolle Tour!

Foto: Zac Smith<br/>Label: Enja/Edel

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