Wer nun in solch einer Zeitreise ein Revival reichlich alter Titel vermutet, liegt richtig – und doch falsch: Denn wer kennt schon ein psychedelisches Rockstück wie „Yakar Inceden Inceden“ von Edip Akbayram oder Afrofolklore aus der Feder des verstorbenen Celestine Ukwu? Dass solche Entdeckungen indes am Ende doch anders – mal kompakter, mal spaciger – als im Original klingen, ist das Verdienst der furiosen Bläser und der nicht minder mitreißenden beiden Schlagzeuger. Und beweist, dass elektronische und Welt Musik keineswegs unversöhnbar sind.
Mag diese Befriedung auch keine neue Entdeckung sein, viel entscheidender ist am Ende das Ergebnis: Und hier gelingt dem virtuosen Trompeters mit den kroatischen Wurzeln, der schon vor mehr als einem Jahrzehnt auf seinem Debütalbum den instrumentalen Minimalismus der 80er oder auch die Wah-Wah-Sounds bemühte und an den Miles Davis der 70er anknüpfte, einmal mehr der Brückenschlag in die Gegenwart. Was uns gespannt in die Zukunft schauen lässt: Denn dass eine Fortsetzung dieser Schatzausgrabungen folgen wird, ist mit dem Hinweis „Volume 1“ klar – wir sind gespannt, was Kajfes Plattensammlung noch so alles an Schätzen hergeben wird.
Label: Headspin Recordings/Edel