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Oscar Peterson: Motions and Emotions

„Relaxte Tomate“ war mein erster Eindruck von diesem Album. Denn schon „Sallys Tomato“ – das Auftaktstück – ist eine wohlig-wärmende, lässige Wonne. Und es folgen wunderbar spielerische oder frühlingsfrische Jazzfassungen populärer Stücke, bei denen man oft zum Schluss kommt: „Konnte ich mir nicht vorstellen, dass das Stück in diesem Gewand derart glänzt.“

Dem Umstand, dass es sich bei „Motions and Emotions“ um eine Wiederveröffentlichung handelt, ist es zu verdanken, dass die Scheibe in meinem CD-Stapel erst einmal zuunterst rutschte. Zu Unrecht, wie sich herausstellte. Denn auf ihr strahlt Oscar Petersons ungeheure Spielfreude und sein sonnig-heller bis perlig-frischer Anschlag aus allen Klangritzen. Das so lange zu verpassen, war fast ein Frevel. Teils klingt es wie Bond-Musik, teils wie ein sanfter Mix aus Bossa, Blues oder Klassischem mit einer großen Haube Jazz darüber – und damit ganz anders als sonst. Eben neu. 50 Jahre nach der Erstveröffentlichung wohlgemerkt.

Denn Till Brönner hat für das Label MPS zum Jubiläum eine Aufnahme aus dem Jahr für diese Veröffentlichung ausgewählt. In der Serie „Ambassadors for MPS“ wurde sie wieder aufgelegt. Und ja, ich muss Brönner beipflichten: Es gibt nahezu keine Situation, in der man dieses Album nicht hören möchte. Allerdings finde ich: In der warmen Jahreszeit klingt und passt es besonders großartig. Also, ran an Oscar Petersons „Motions and Emotions“.

Sabine Meinert

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