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15 Fragen an: Nils Wülker

Christoph Eisenmenger / www.facebook.com/basslordpictures

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Mit Craig Armstrong, Jill Scott, Max Mutzke, Sasha und Xavier Naidoo an seiner Seite kreiert der Trompeter Nils Wülker auf seinem neuen Album „Up“ seinen eigenen, vielschichtigen Entwurf von Crossover. Hier seine ebenso vielschichtigen Antworten auf unseren Fragebogen.

Wovon haben Sie letzte Nacht geträumt?
Nils Wülker Ich habe geräumt, ein Stück zu komponieren, war mit dem Ergebnis auch ganz zufrieden und habe sogar noch geträumt, dass ich es in den Tag herüber retten kann. Leider blieb nach dem Aufwachen nichts davon übrig.

Welche Platte hat Sie zum Jazz gebracht?
„Kind Of Blue“ von Miles Davis.

Wenn Sie eine Zeitreise unternehmen könnten, was wäre Ihr Ziel?
Ein Jazz Club Anfang der 1960er Jahre in New York. Ich finde aber auch die Gegenwart sehr spannend.

Wer ist Ihr Lieblingskomponist?
Da kann ich mich unmöglich festlegen. Mahler, Wayne Shorter, Stevie Wonder gehören dazu. Aber alle paar Wochen kommt ein Stück Musik dazu, dass mich berührt und im Ohr hängen bleibt, dann verehre ich den Urheber dafür.

Was macht Sie wütend?
Ignoranz und Bevormundung.

Wer ist Ihr musikalisches Vorbild?
Miles Davis. Und generell Künstler, die über lange Zeit einer eigenen Vision verfolgen und sich Begeisterungsfähigkeit, Neugierde und Kreativität erhalten.

Als was möchten Sie wiedergeboren werden?
Sollte es so kommen, wäre es ja wiederum ohne Vorwissen — insofern lasse ich mich überraschen.

Was ist Jazz?
Eine freiheitliche Musikrichtung, die sehr viel Raum für individuellen Ausdruck, Intuition und Veränderung lässt. Und in der man als Künstler in Würde alt werden kann.

Wobei werden Sie schwach?
Granit. Daran kletternd, nicht darauf beißend.

Was ist für Sie wichtiger im Jazz: Leidenschaft oder Kontrolle – und warum?
Leidenschaft! Weil ich von Kunst berührt werden und mit ihr berühren möchte. Allerdings ist auch Kontrolle nötig, um der Leidenschaft Ausdruck verleihen zu können.

Der Tod ist…
unausweichlich.

Welches ist Ihr Lieblingsinstrument, das Sie selbst nicht spielen?
Gitarre. Bisher habe ich es noch nicht wirklich über den Status des Gitarren-Besitzers hinaus geschafft.

Üben ist…
mal Freude, mal Meditation, mal Sisyphos-Arbeit. Aber immer notwendig um die Kontrolle behalten zu können, siehe Frage 10.

Wenn ich Pop aus den Charts im Radio höre…
bin ich oft gelangweilt, entdecke aber auch immer wieder echte Song-Perlen dazwischen.

Was ist die peinlichste Panne, die Ihnen auf der Bühne passiert ist?
Mir ist einmal der Stücktitel einer meiner Eigenkompositionen nicht eingefallen — nachdem ich die Nummer problemlos auswendig gespielt hatte. Darüber musste ich selber so lachen, dass der Anfang des nächsten Stückes auch noch dran glauben musste.

Datum: 11.03.2015

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