Gut – pubertierende iPhone-Aktivisten sind nicht unbedingt die besten Musikkritiker. Aber spätestens als mein 13-jähriger Sohn sagte „Papa, was hörst Du da eigentlich für eine langweilige Musik. Das kann doch am Klavier jeder“ dämmerte es mir: Meine Zweifel, Gogo Penguins Album V2.0 in die Tonne zu treten, sind unbegründet.
Auch wenn ich sie mir fast zehnmal komplett angehört hatte – und mir immer wieder sagte: Das kann doch nicht sein. Diese Formation hat 2012 mit „Fanfares“ ein so wunderbares Debütalbum vorgelegt. Aber bei mir stellte sich bei dem Nachfolger „v2.0“ nur ein einziges Gefühl ein: Entsetzlich langweilig! Zuerst habe ich natürlich meinem Sprössling noch langatmig erklärt, dass Musik nicht unbedingt kompliziert oder schwer zu spielen sein muss um gut zu sein. Aber das ist wiederum ein ganz anderes Thema.
Das bedächtig elegische Opening („Murmuration“) klingt in seiner Schubertesken Melodramatik ja noch ganz interessant – aber wie auch die meisten anderen Stücke des zweiten Go-Go-Penguin-Albums erstickt es bald in überbordender Schwülstigkeit – und nichtssagender Pausendramatik. Track 2 startet mit einem Jacques-Loussier-artigen Intro um dann in einen merkwürdigen Stolperbeat zu verfallen, der sich immer wieder mit klassikgetriebenen Pianoklimpereien abwechselt. Und so geht es weiter ….
Auf Illingworth trifft wohl ein Satz zu, den der damals noch sehr junge Joe Zawinul in einer Wiener Bar über den damals ebenfalls sehr jungen Friedrich Gulda gesagt hat: „Guat hast gspelt – für an Weißn!“
Foto: ©PR/Arlen Connelly
Label: Gondwana Records (Groove Attack)
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