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Stefanie Boltz: Love, lakes and snakes

Stefanie Boltz 2014 © PR-Sven Faller

Mancher kennt sie vielleicht schon als Hälfte des Jazz-Duos „Le Bang Bang“, jetzt kommt Stefanie Boltz mit einer Scheibe unter eigenem Namen. „Love, lakes and snakes“ entführt in einen entspannten Tag, lässt die alltäglichen Lasten abfallen. Gleich mit „Sunrise“ versüßt sie uns den ersehnten strahlenden Sonnenaufgang. Mal relaxt, mal eindringlich, mal erzählerisch-begleitend führt sie mit Herz und Seele durch diese Sammlung von elf Eigenkompositionen und drei Standards.

Es wirkt, als erahne Boltz, dass man später noch Freunde erwarte und ein bisschen musikalische Motivation bei den Vorbereitungen brauche – kein antreibendes Musikgequirle, sondern liebevolle, gleichzeitig coole Untermalung fürs Stühlerücken,Tischdecken, Serviettenfalten vor dem Gartennachmittag mit Freunden. Man muss durchgängig lächeln.

Wenn sich dann der Besuch verspätet, möchte man nur schnell noch mit einem Buch auf die Liege unterm Apfelbaum. Ist ja auch schon alles vorbereitet. Und auch wenn Stefanie Boltz das Tempo anzieht, es hat Charme und ist anregend, nicht aufregend. Man schmunzelt hier und da und blinzelt beim Hören schon in die Sonne (selbst wenn sie gar nicht da ist). Da passt auch der Südstaaten-Charme von „Queen of my heart“ gut hinein – könnte schließlich ein Liebesschmöker sein, den man grade umblättert.

Mit Besuch oder ohne – es bleibt ganz sicher noch Zeit zu entdecken: Das ultimative Sommer-Nachmittagsstück hat Boltz mit dem Gershwin-Klassiker „They can’t take that away from me“ geliefert – eindringlich, sehnsuchtsvoll und dennoch leicht.

Im Dialog mit Gitarre und Schlagzeug überzeugt die Sängerin auf allen Ebenen. Irgendwie möchte man, dass da noch mehr kommt. Sehr einleuchtend auch der Hinweis „Mondays I should stay in bed“ – kann man alles gut nachfühlen (ob mit oder ohne Freunde).

Smart und dynamisch, einfach stimmig klingt das alles. Persönlich auch an vielen Stellen. Ihre Musiker hat sie toll gewählt: Duo-Partner Sven Faller am Bass, Paulo Morello und Philipp Stauber an den Gitarren, Matthias Bublath am Piano und Christoph Huber am Schlagzeug. Fein.
Den letzten Titel sollte man sich auf jeden Fall aufheben, bis die Gäste gegangen sind. Die Überreste auf den Tellern und die leer getrunkenen Gläser lassen sich dann lässig ertragen. Noch ein letztes Glas Rotwein leeren – perfekt. Feierabend!

Ach und insgesamt: Schöne Scheibe.

Sabine Meinert

Foto: ©PR/Sven Faller
Label: GLM

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