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15 Fragen an Fjarill: Aino Löwenmark und Hanmari Spiegel

Fjarill © edel_Meike Helbig

Wovon habt Ihr letzte Nacht geträumt?
Aino Löwenmark und Hanmari Spiegel: Es war eine kurze, traumlose Nacht. Normalerweise träumen wir beide nicht so viel. Das ist vielleicht unromantisch, aber wir nutzen die Zeit zum Schlafen, da die Nächte meistens kurz und die Tage lang sind.

Welches Konzert/welche Platte hat Euch zum Jazz gebracht?
Aino: Mich hat das Album „Waltz for Debby“ aus dem Jahr 1964, auf dem die schwedische Jazzsängerin Monica Zetterlund und der Pianist Bill Evans schwedische Volkslieder aus meiner Gegend spielen, sehr inspiriert und mir den Weg dahin gezeigt, wo ich heute stehe. Der pure trockene Gesang ohne Schnörkel bei Monica hat mir immer gut gefallen – und Bill Evans‘ feine Interpretation dieser Volkslieder ist so tief. Gern lausche ich auch immer wieder dem Jazzpianisten Jan Johansson, der unter anderem das Pippi Langstrumpf-Lied komponiert hat.

Wenn Ihr eine Zeitreise unternehmen könntet, was wäre Euer Ziel?
Hanmari: Ich würde gern im Europa und Amerika der 70er Jahre unterwegs sein oder noch einmal in den Achzigern, denn damals gab es doch noch mehr Spirit und weniger Angepasstheit. Und auf einer anderen Ebene wäre ich gern in der Zeitlosigkeit – oder einfach im Hier und Jetzt.
Aino: Ich möchte einfach mehr im Jetzt sein.

Wer ist Euer Lieblingskomponist?
Aino und Hanmari: Da gibt es unfassbare viele – einige davon sind Chopin, Mozart, John Lennon, Paul Mc Cartney , Bach, Georg Riedel, Astor Piazzolla, Erik Satie…

Was macht Euch wütend?
Aino und Hanmari: Rechthaberei und hierarchische Strukturen.

Wer ist Euer musikalisches Vorbild?
Aino und Hanmari: Joachim-Ernst Berendt (Wegbereiter des Jazz in Deutschland und dienstältester Jazzredakteur der Welt – Anm. d. Red.).

Als wer/was möchtet Ihr wiedergeboren werden?
Aino und Hanmari: Schwer zu sagen und schwer zu beantworten. Wir glauben, das Beste ist zu versuchen, jetzt zu leben und Dinge zu verändern, als all dies zu verschieben auf ein nächstes Leben.

Was ist Jazz?
Aino und Hanmari: Jazz bedeutet, Musik zu fühlen und nicht mit dem Kopf zu verstehen — denn wenn man diese Musik fühlt, versteht man sie von ganz allein.

Wobei werdet Ihr schwach?
Aino und Hanmari: Auf Tour macht uns der Schokoladenkuchen der Deutschen Bahn willenlos. Vergessen sind dann alle guten Vorsätze von Trennkost über Low Carb bis Basenfasten. Übrigens das einzige Angebot von der Bahn, auf das man sich verlassen kann.

Was ist für Euch wichtiger im Jazz: Leidenschaft oder Kontrolle – und warum?
Aino und Hanmari: Ohne Leidenschaft kann man keine Musik machen. Doch eine gewisse körperliche Kontrolle sollte immer vorhanden sein.

Der Tod ist…
Aino und Hanmari: … ein neuer Anfang.

Welches ist Euer Lieblingsinstrument, das Ihr selbst nicht spielt?
Aino und Hanmari: Gitarre!

Üben ist wie …
Aino und Hanmari: Das kommt darauf an, wie man übt. Sich mit dem Instrument auseinanderzusetzen, kann einem das Gefühl einer Meditation vermitteln – alles ist im Fluss. Eine andere Seite des Übens ist die Kondition, um das Handwerk zu verfeinern; doch um eine Sache zu entwickeln und zu etablieren, ist es das Beste, viele Konzerte zu spielen, denn dann wird die Musik sehr tief verankert!

Wenn wir Pop aus den Charts im Radio hören …
Aino und Hanmari: … gibt es da so vieles, was kopiert und allein profit- und produktorientiert ist. Pure klangliche Gleichschaltung – und ab und zu taucht mal ein Lichtblick auf.

Was war die peinlichste Panne, die Euch auf der Bühne passiert ist?
Aino und Hanmari: Dass wir bei der Begrüßung Rostock mit Hannover verwechselt haben.

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