Weil es großartig ist! Gemeinsam mit Pianist und Produzent Brad Mehldau schafft Redman eine Musik, die der Neoromantik so viel verdankt wie dem Bop. Sehr lyrische Passagen wechseln mit fein inszenierten dramatischen Spannungsbögen. Den durchweg sehr eingängigen Songs mit meist schlichten Harmonien trotzt Redman mit großem Erfindungsreichtum das Letzte an für seine Improvisionen Verwertbarem ab. Mit „Last Glimpse of Gotham“ gelingt ihm eine Apotheose des Belsaxo, von der sich selbst Altmeister Sanborn was abgucken kann. Das ist so dermaßen auf Hochglanz poliert und gleichzeitig stilsicher und lebendig, dass man geneigt ist, über das mit Redmans Ansatz beim besten Willen unjazzbare „Let It Be“ hinwegzuhören.
Sven Sorgenfrey
Label: Nonesuch/Warner
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Joshua Redman: „Walking Shadows“ (Anspieler)
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