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Arne Jansen: The Sleep of Reason (Ode to Goya)

Arne Jansen: The Sleep of ReasonJoe Pass hatte eine Gitarre. Die musste elektronisch verstärkt werden. Und dafür benutze er irgendeinen Verstärker, der gerade zur Hand war – er machte sich kaum die Mühe, an dessen Reglern zu drehen. Für seinen Zugang zur Musik passte das perfekt.
Es kann aber auch nicht schaden, sich ein wenig mehr um die klangliche Dimension der Musik zu kümmern. Das tun die allermeisten Stromgitarristen. Wenige so sehr mit Sinn und Verstand wie Arne Jansen. Er erschließt sich die Welt der Musik aus den Sounds, die er seiner Gitarre entlocken kann. Als Begleiter reichen ihm Schlagzeug und Bass, ein weiteres Instrument könnte den Zauber seiner Klangkunst stören. Melodik, Harmonik und Rhythmik sind dabei kaum mehr als Hilfskünste, deren Ausprägung sich mehr oder weniger stringent von dem musikalischen Raum ableitet, den der fein modellierte Sound aufmacht. Jansens Musik hat eine ganz eigene Qualität; sie entfaltet schon nach kurzem Zuhören einen starken Sog, dem man sich nur schwer entziehen kann.
Oft sind Jansens Klangräume opulent wie Kathedralen – mit einer heiklen Tektonik, die er brilliant meistert: Nie vermatschen seine Töne im Hall-Overkill, es herrscht durchgehend Klarheit und Transparenz. Dazu trägt sein angenehm becheidenes, reduziertes Spiel wesentlich bei. Aber er kann es auch richtig krachen lassen. In „Pilgrimage“ brät er, was das Zeug hält, das Schlagzeug und der wuchtige akustische Bass gehen da prima mit. Die Grundstimmung ist aber eher kontemplativ, und so klingt das Album mit einer mystisch anmutenden Version von Mark Knopflers „Brothers in Arms“ aus.
Sven Sorgenfrey

Label: ACT
15 Fragen an Arne Jansen

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