Der britische Komponist und Pianist Dave Stapleton wagt ein ambitioniertes Projekt: ein klassisches Streich- und ein Jazzquartett mit ihren ureigenen Ausdrucksformen konzeptionell zusammenzubinden. Die Streicher spielen eklektische post-spätromantische Musik, die Jazzer bedienen sich einer breiten Stilpalette ihres Fachs. Dabei suchen die Kompositionen den Ausgleich zwischen allen denkbaren emotionalen und musikalischen Extremen. Ein wunderbarer Ansatz! Damit gelingt es Stapleton, immer neue Transformationen und Brüche zu inszenieren, die beiden Quartette gegeneinanderzuschneiden und miteinander zu verweben. Dazu erfindet er traumschöne Melodien, originelle Harmonien und delikate Rhythmen. Beseelt wird das Werk durch die unglaubliche Kraft, Präsenz und Imagination des Saxofonators Marius Neset. Sven Sorgenfrey (FTD, 5.8.12)