So richtig was Neues haben die amerikanische Sängerin China Moses und der französische Pianist Raphaël Lemonnier nicht ausgeheckt. Aber das ist in diesem Fall ziemlich egal: Zwölf frisch interpretierte Songs machen das zweite Album der Tochter von Dee Dee Bridgewater und dem Allzwecktalent aus Nimes zu einer exquisiten Musik-Wundertüte. Die Bandbreite reicht von Standards wie „Cherry Wine“ über Discohymnen von Donna Summers „Hot Stuff“ und den Janis-Joplin-Klassiker „Move over“ bis zu zwei Eigenkompositionen. Ziemlich erdig kommen die immer elegant groovenden aber sehr bodenständigen Arrangements daher: Sie stampfen, funken, swingen und bluesen, dass man nicht nur zuhören sondern auch sofort mit wippen will. Von den akzentuierten Orchestereinsetzten über das sachdienlich eckige – manchmal anarchisch virtuose – Piano bis zur geschmackischeren Intonation von Moses: Ein geradliniges und unprätentiöses Album für den kleinen Musikhunger zwischendurch. Willy Theobald