Viel Neuland kann Chick Corea im Jazz nicht mehr entdecken. Für sein jüngstes Album griff er deshalb auf eine Liveaufnahme aus dem Jahr 2010 zurück: Ein Konzert im New Yorker Blue Note, das Pianolegende Bill Evans huldigt – zusammen mit dessen früheren Weggefährten Eddie Gomez (Bass) und Paul Motian (Drums). 50 Jahre nach Evans‘ Album „Explorations“ forschen die drei erneut nach ungehörten Facetten des Acoustic Jazz. Die 19 frischen Tracks – inklusive eines bisher unveröffentlichten Stücks – klingen zwar loungig, aber doch elementar und markant, vor allem lebendig. Quelle für die perlenden, unaufgeregten Interpretationen ist die Spiellust der drei Ikonen – und natürlich Bill Evans‘ Spirit. Kritiker sagen, das Album bringe nicht viel von Evans zu Gehör – dafür aber jede Menge Corea.
Sabine Meinert (4.3.2012)
Label: Concord Jazz/In-Akustik
Proben (Youtube-Video)