Schlagwort-Archive: Vocal

Inga Rumpf & NDR Bigband: Radio Love

Inga Rumpf - Radio LoveInga Rumpf beweist auch nach fast 50 Jahren Musikkarriere eine außergewöhnliche Klasse: Ohne ihre musikalischen Stationen im Blues, Folk und Rock zu verleugnen, präsentiert sie einen CD-Dreierpack mit Bigbandklängen. Sogar vor Jimi Hendrix schreckt sie nicht zurück. Ihre Bandbreite ist riesengroß: Auch Evergreens wie „Unchain my heart“ lässt sie neu und faszinierend schillern. Das Ganze serviert sie mit sattem Sound und einem Groove, der jeden vom Barhocker reißt. Besonderen Charme haben Inga Rumpf & NDR Bigband: Radio Love weiterlesen

Caroll Vanwelden: Sings Shakespeare Sonnets

Caroll Vanwelden: Sings Shakespeare SonnetsWilliam Shakespeare machte auch Jazz – das hat bisher nur keiner gemerkt! Was die belgische Sängerin und Pianistin mit ihren drei Mitmusikern präsentiert, klingt so atemberaubend, so selbstverständlich und frisch, dass an dieser überraschenden These überhaupt keine Zweifel aufkommen können. Prickelnd klingt das vom ersten Ton an, die Instrumentierung der 16 Sonette ist sensibel ausgewählt, Vanweldens Stimmführung zudem von lässiger Eleganz und Intensität. Schwungvoll, zupackend, Caroll Vanwelden: Sings Shakespeare Sonnets weiterlesen

Fjarill: Live in Hamburg

Fjarill - Live in HamburgEs ist dieses Spiel mit Stille und Improvisation, das Fjarills Lieder wachsen lässt – und ihr Konzertpublikum immer wieder aufs Neue fasziniert. Deshalb anscheinend entschlossen sich Aino Löwenmark und Hanmari Spiegel nach drei Studioproduktionen zu einem Livealbum. Mit überwiegend vertrauten Titeln zwischen kammermusikalischem Folk und Weltmusikpop mit Jazzeinsprengseln – die hier doch ganz anders daherkommen. Denn das Duo ist im Laufe der Jahre immer sensibler und Fjarill: Live in Hamburg weiterlesen

Van Morrison: Born to Sing: No Plan B

Van Morrison - Born To Sing. No Plan BDer Mann hat ernsthaft am Leben teilgenommen, hat sich nichts geschenkt, ist Umwege gegangen, gegen die Wand gelaufen – und macht immer weiter. Erstaunlich, wie wenige bleibende Spuren das hinterlassen hat, denn „Born to Sing“ ist ein typisches Produkt der Marke Van Morrison: Ein bisschen Folk, ein bisschen Blues, Funk und, ach ja, Jazz ist auch dabei. Mit für seine 67 Jahre erstaunlich kraftvoller Stimme zelebriert er die Einheit von mürrischer Fassade, empfindsamer Lyrik und Van Morrison: Born to Sing: No Plan B weiterlesen

Marianne Keel: Marianne’s Bag: Hard to Catch

Marianne Keel - Mariannes BagFrauenhandtaschen sind ein Universum. Und Marianne Keels musikalische Handtasche ist da nicht anders. Mit ihrer warmen, fesselnden Stimme lässt sie den Hörer teilhaben an den einfachen, aber besonderen Momenten des Alltags. So entfleuchen ihrer Tasche silberhell hingetupfte Zuversicht, leicht schwingende elegante Träume und kraftvolle Juchzausbrüche. Keel präsentiert Eigenkompositionen, in denen man mal einen sanft in den Bäumen rauschenden Wind, mal munteres Kindergelächter Marianne Keel: Marianne’s Bag: Hard to Catch weiterlesen

Lena Swanberg: The Art of Staying Young and Unhurt

Lena Swanberg - The Art of Staying Young and UnhurtEin Jazzdebut mit einer nordischen Elfe auf dem Cover weckt Erwartungen. Mit ihren zehn Eigenkompositionen jedoch bietet die 29-jährige Lena Swanberg viel Unerwartetes. Unterstützt von einer Reihe guter Musiker entführt sie leichtfüßig und gefühlvoll dahin, wo sich Jazz, Pop und Blues schon mal verwirbeln. Swanbergs Stimme changiert dabei von anrührend bis geheimnisvoll, von fernwehgetränkt bis romantisch-melancholisch, immer aber relaxt und smooth. Ihr Lebensweg führte sie vom Lena Swanberg: The Art of Staying Young and Unhurt weiterlesen

Sarah Elgeti Quintet: Into the Open

Sarah Elgeti Quintet - Into The OpenDas Cover führt in die Irre! Mit verträumten, zarten, sphärisch-elfenhaften Klängen hat „Into the Open“ nichts zu tun – eher schon mit Musikalität, Spielfreude und Open-Air-Atmosphäre. Dicht und komplex, stil- und variantenreich, manchmal kantig und sperrig kommen die Stücke daher. Im Vordergrund steht die dänische Komponistin und Saxofonistin Sarah Elgeti, die zusammen mit Gastmusikern und ihrem Quintett symphonische Minidramen erzählt. Das Klangspektrum reicht von spritziger Sarah Elgeti Quintet: Into the Open weiterlesen

Lisa Wahlandt: Wowowonder

Lisa Wahlandt - WowowonderAuf ihrem neuen Album „Wowowonder“ fasziniert die Sängerin, Songwriterin und Texterin Lisa Wahlandt mit energiegeladenen Stücken. Ihre wandelbare Stimme gibt den eigenen Lyrics durch starke persönliche Eindrücke Wärme und Herzlichkeit – aber auch eine spielerisch-sinnliche Note. Dazu präsentiert die in Bayern geborene Künstlerin bekannte Hits von Rihanna, Bob Dylan, Paul Simon, John Lennon und Paul McCartney. Doch in diesen als Popsongs im Jazzgewand daherkommenden Lisa Wahlandt: Wowowonder weiterlesen

Nanne Emelie: Once Upon a Town

Nanne Emelie - Once Upon a TownLeuchtet am skandinavischen Jazz-Himmel ein neuer Stern? Auf ihrem Debütalbum mixt die Dänin Nanne Emelie Pop und Jazz mit einem Hauch kubanischer Musik. Und die junge Sängerin kann überzeugen – egal, ob sie wehmütig flüstert, lockend gurrt, klangstark fordert oder mit samtigem Schmelz erste Sommerbrisen in den Musikäther schickt. Jedes einzelne Stück schmeichelt sich sehnsuchts- und eindrucksvoll ins Herz des Hörers, vibrierend und intensiv. Nanne Emelie steckt in jede Nanne Emelie: Once Upon a Town weiterlesen

Esperanza Spalding: Radio Music Society

Esperanza Spalding - Radio Music SocietyDas viel gelobte und Grammy-gekrönte Vorgängeralbum „Chamber Music Society“ sollte ein Pendant bekommen. Nun liegt „Radio Music Society“ vor: ein Mix aus Coverversionen und Eigenem, im bunten Gewand aus Pop, Funk, Soul, Big Band und Jazz. Spalding selbst überzeugt als Bassistin und Sängerin mit solidem Handwerk und Esprit, ergänzt von zahlreichen, durchaus namhaften Gastmusikern. Das Ergebnis klingt frisch und natürlich, spielerisch leicht, zuweilen kokett, immer aber relaxt. Spalding Esperanza Spalding: Radio Music Society weiterlesen

Jens Thomas und Verneri Pohjola: Speed Of Grace – A Tribute To AC/DC

Jens THomas - Speed of GraceAC/DC haben im Leben pubertierender Männer schon lange einen Ehrenplatz. Es geht um martialische Posen, schlichte Gitarrenriffs, Suff und vor allem: Lärm. Die meisten haben diese Phase mit 17 Jahren überwunden (gewisse Ex-Minister ausgenommen). Für einen Jazzmusiker aber sind die Songs der australischen Brachialrocker etwa so spannend wie der Mond für Floristen. Der Pianist und Sänger Jens Thomas wagt den Versuch und dreht die AC/DC-Songs einfach um: Aus schnell wird Jens Thomas und Verneri Pohjola: Speed Of Grace – A Tribute To AC/DC weiterlesen

Inge Brandenburg: Sing, Inge sing

Inge Brandenburg - Sing, Inge, SingInge Brandenburg war lange aus dem kollektiven Bewusstsein der deutschen Musikszene verschwunden: Und das obwohl sie 1960 zur besten Jazzsängerin Europas gekürt wurde. Jetzt kam ein Dokumentarfilm über das tragische Leben der reichlich komplizierten Diva, die 1999 unter Sozialhilfebedingungen verstarb, in die Kinos. Dazu erschien eine Doppel-CD. Sie präsentiert einen repräsentativen Querschnitt durch das musikalische Schaffen der in Leipzig geborenen Ausnahmekünstlerin. Fantastisch – kann man da nur jubeln: Von Jazzstandards („All of me“) bis zu Chansons („Je ne regriette rien“) sind hier fast nur Musikperlen versammelt. Viele Aufnahmen dieses exzellenten Albums brauchen keinen Vergleich zu Einspielungen von US-Stars wie Anita O'Day bis Peggy Lee zu scheuen.
Willy Theobald (8.1.2012)

Trailer zum Film (Video)

Lizzy Loeb: The One

Lizzy Loeb - The OneIhre Stimme ist weich und mehr für die Kammer als für die Halle gemacht. Man glaubt sie schon immer gekannt zu haben. Deshalb hört man Lizzy Loeb gern zu, wenn sie von Herzeleid und -freud singt. Ihre Lieder sind unendlich weit entfernt von den „Teenage-Angst“-Formeln anderer Popsongs. Die Frau hat schon am Leben teilgenommen. Ihre sprachlichen Bilder sind so präzise wie ihre Musik. Und die braucht nicht mehr als ihre Stimme und ihre Gitarre. Die anderen Instrumente sind nett, aber Beiwerk. Da sie einem Jazzerhaushalt entstammt, steht ihr ein reicher musikalischer Werkzeugkoffer zur Verfügung. Unfehlbar vermeidet sie jedes Klischee und hat einen unverkennbar persönlichen Stil – den zu entwickeln andere Jahrzehnte brauchen würden. Ein selten perfektes Erstlingsalbum. Sven Sorgenfrey (18.9.2011)

Label: C.A.R.E/Edel Kultur

Lisa Bassenge: Nur Fort

Lisa Bassenge - Nur FortSie macht es dir leicht, sie zu mögen. Mit ihrem Timbre, ihrer Aussprache, ihrem Charme greift sie dir ans Herz, packt dich und wirbelt dich herum. Sie zeigt dir was aus ihrem Leben, du verstehst nicht ganz, aber du musst immer mit. Mal macht sie auf Chansonette à la Hildegard Knef, mal dreht sie Joachim Witts „Kosmetik“ durch den Wolf. Kaum hat sie dich mit dem Schumann-Lied „Auf einer Burg“ verzaubert – du träumst verklärt -, dann erschrickt sie dich als Country-„Girl in the Mirror“ mit Steel-Guitar und allem Rapp und Zapp. Plötzlich singt sie, dass sie „Nur Fort“ will, aber irgendwas sagt dir, dass das auch nur eine Pose ist. Du hechelst hinterher, wirst von ihr belächelt und verspottet und willst genau davon immer mehr. Am Ende erwachst du und erkennst: Sie wollte nur ein bisschen spielen. Sven Sorgenfrey (16.1.2011)

Label: Minor Music

Avishai Cohen: Aurora

AvishaiCohenAuroraAuf den Spuren seiner familiären und musikalischen Wurzeln hat der Bassist Avishai Cohen schon mit seinem Trio unbefangen manche Genregrenze überschritten. Mit seinem neuen Album bricht der hemmungslose Melodiker vollends zu neuen Ufern auf: Er singt! Mal nur von seinem Bass begleitet, mal unterstützt von seinem Stammpianisten Shai Maestro, einem Perkussionisten und einem Oud-Spieler. Als zweite Stimme gesellt sich Karen Malka hinzu. Sie singen eigene und traditionelle Lieder in Hebräisch, Englisch oder Ladino. Diese zwölf Versuche, aus Klassik, Orientalischem, Klezmeranklängen und – ach ja – Jazz etwas Neues anzumischen, driften schon mal in belangloses Pop-Lalala oder knorke Ethnomucke ab. Meistens aber gelingt das Vorhaben fulminant und ergreifend. Sven Sorgenfrey (4.5.2009)

Label: Blue Note/EMI