Schlagwort-Archive: Guitar

Hudson (Jack DeJohnette, Larry Grenadier, John Medeski, John Scofield): Hudson

Unter dem Bandnamen „Hudson“ haben sich mit Jack DeJohnette, Larry Grenadier, John Medeski und John Scofield vier großmächtige Jazzmusker zusammengetan, die gern und oft andere Genres in ihr Spielt gemischt haben und in derselben Gegend leben: im Hudson-Tal.
Dieser Landstrich spielte schon eine zentrale Rolle im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Später wurde er der bevorzugte Zufluchtsort vieler, die befürchteten, vom nur ein paar Autostunden entfernten Moloch New York City verschluckt zu werden – und nicht zuletzt liegt hier Woodstock, der berüchtigte Urschlamm der Hippies. Das Hudson River Valley ist also gleichermaßen Bestandteil des Gründungsmythos der USA und der Woodstock-Generation – und bis heute Hudson (Jack DeJohnette, Larry Grenadier, John Medeski, John Scofield): Hudson weiterlesen

John Scofield: Country For Old Men

Ein Holzhaus irgendwo im Osten der USA aus starrer Adlerperspektive. Das Nachtlicht ist noch an. Tonspur: „Gute Nacht, John-Boy!“ – „Gute Nacht, Steve!“ – „Gute Nacht, Larry!“ – „Gute Nacht, John-Boy!“ – „Gute Nacht, Mama!“ Dolly Parton deckt Bill Stewart liebevoll zu. „Gute Nacht, John-Boy!“ – „Gute Nacht, Bill!“ Der Rezensent wacht schweißgebadet auf. John Scofield spielt Country. Muss das sein? John Scofield: Country For Old Men weiterlesen

Massoud Godemann & Gerd Bauder: Togetherness

Hartnäckigkeit. Vielleicht würde mancher auch von Penetranz sprechen, aber es ist einfach die Liebe zur Musik im Allgemeinen und zum Jazz im Besonderen, die Massoud Godemann antreibt. Ganz gleich, ob es nun um Aufmerksamkeit bei Journalisten für sein jüngstes Album geht oder um die Schärfung des Bewusstseins beim Publikum, dass auch eine halbakustische Gitarre weit mehr als nur virtuos zu gniedeln vermag. Massoud Godemann & Gerd Bauder: Togetherness weiterlesen

Pat Metheny Unity Group: Kin

Gibt es noch wirklich Neues im musikalischen Kosmos Pat Methenys? Eine Frage, über die selbst Fans einer der besten Jazzgitarristen unserer Zeit gar trefflich zu streiten wissen, kündet doch letztlich jedes neue Album von dem seit Jahrzehnten erprobten Geist des Saitengniedlers. Zuckersüße Harmonien sind da stets ebenso zu hören, wie der US-Amerikaner seine Neigung zu halligem Kitsch pflegt – ohne dass dies auch auf dem jüngsten Album der Dynamik und Energie der Kompositionen Abbruch täte. Pat Metheny Unity Group: Kin weiterlesen

Eric Clapton: Crossroads Guitar Festival 2013

Crossroads2013_DVD_Cover-px400Wenn der Meister ruft, dann kommen seine Kollegen gern. Nach 2004, 2007 und 2010 lud E.C. am 12. und 13. April dieses Jahres erneut zum Crossroads Eric Clapton Guitar Festival in den Madison Square Garden in New York City. Mit dabei u.a.: Albert Lee, Buddy Guy, Keith Richards, Taj Mahal, Robert Cray und B.B. King. Ein beeindruckendes Aufgebot. Clapton hat das Konzept selbst einmal so beschrieben: Freunde und Zeitgenossen treffen sich, bringen ihre Gitarren mit, haben Spaß auf der Bühne, zahlendes Publikum begeistert sich daran – und das alles Eric Clapton: Crossroads Guitar Festival 2013 weiterlesen

Dombert’s Urban Jazz: 16/8

Dombert's Urban Jazz 16/8Städtische Kultur gilt landläufig als Voraussetzung von Jazzmusik. Wovon also grenzt sich „Urban Jazz“ ab? Gibt es pastoralen, maritimen oder alpinen Jazz? In post-postmodernen Zeiten will man das nicht ganz ausschließen. Die Frage aber, warum Andreas Dombert seine Band so nennt, ergibt sich beim Hören von selbst, denn diese Musik klingt einfach nach Großstadt. Und sie spiegelt einige Kernaspekte der Lebenswirklichkeit von Metropolen wider.
Das Konzept dieser Combo ist der Kontrast von Peter Sandners teils hörspielartigen Dombert’s Urban Jazz: 16/8 weiterlesen

John Scofield: Überjam Deux

Man könnte John Scofields Werk hören als ein Abarbeiten des Themenfelds, das er in seiner Zusammenarbeit mit Miles Davis abgesteckt hat. Diesmal sind dran: funkiger Groove und Reduktion aufs Wesentliche. Wartete das Album „Überjam“ (2002), auf das sich die aktuelle CD ostentativ bezieht, noch mit indischen Exotismen, reicher elektronischer Soundspielerei sowie Bass & Drum Anklängen auf, ist die Nr. 2 sehr reduziert und gradlinig. John Scofield: Überjam Deux weiterlesen

Torsten Goods: Love Comes to Town

TorstenGoodsLoveComesToTownZugegeben: Diese Scheibe hört sich verdammt gut an. Was natürlich auch daran liegt, dass Torsten Goods nicht nur dem Popjazz von Großmeister (und erklärtem Vorbild) George Benson huldigt, sondern obendrein auch wirklich hübsche Klassiker oder Songs von Adele und U2 gekonnt wiederbelebt. Aber eben auch „nur“ wiederbelebt und nicht neu belebt, so dass der Hörer sich vor allem in wohl vertrauten Stimmungen wiederfindet. Was natürlich schon einiges voraussetzt, will Funksound auch wirklich lässig-flauschig zum Klingen gebracht Torsten Goods: Love Comes to Town weiterlesen

Arne Jansen: The Sleep of Reason (Ode to Goya)

Arne Jansen: The Sleep of ReasonJoe Pass hatte eine Gitarre. Die musste elektronisch verstärkt werden. Und dafür benutze er irgendeinen Verstärker, der gerade zur Hand war – er machte sich kaum die Mühe, an dessen Reglern zu drehen. Für seinen Zugang zur Musik passte das perfekt.
Es kann aber auch nicht schaden, sich ein wenig mehr um die klangliche Dimension der Musik zu kümmern. Das tun die allermeisten Stromgitarristen. Wenige so sehr mit Sinn und Verstand wie Arne Jansen. Er erschließt sich die Welt der Musik aus den Sounds, die er seiner Arne Jansen: The Sleep of Reason (Ode to Goya) weiterlesen