Es ist Freitag und in einer Kirche ist Konzert. – Nein, es ist Elbjazz und in der Hamburger Katharinenkirche stellt Jazzpianist Omer Klein Stücke seines neuen Albums „Fearless Friday“ vor. Und das Kirchenschiff leuchtet. Denn: Was für eine Energie! Die neu renovierte Kirche füllt Klein mit seinen Musikern an mit Klängen bis unters hohe Dach. Es ist kein Raum mehr für Anderes. Hier weben nur noch Klavier, Bass und Drums erzählerische Strukturen in die Luft, lassen die schmalen Fenster leuchten, selbst die ungewöhnlichen Kunstwerke in der Mitte des Raums grollen nicht mehr – alles strahlt plötzlich.
Omer Klein bringt mit seinem Trio (Amir Bresler – dr, Haggai Cohen-Milo – b) eine filigrane Vielfalt, eine virtuose Spielfreude an den Mann, die beschwingt. Die drei Musiker sind perfekt aufeinander eingespielt und scheinen sich dennoch an vielen Stellen noch selbst zu überraschen. Bei all dem bleiben die drei dennoch unaufgeregt und relaxt, während es im Publikum zu flirren beginnt. Das Konzert atmet mitten in der Nacht lichte Gedanken, Wind und Wolken, Natur und Bewegung. Weich und schmeichelnd, kraftvoll und stark, locker und leichthändig, immer aber pulsierend und voller Leben präsentiert das Trio seinen „Fearless Friday“.
Schon lange hüpfen die Herzen im Publikum, selbst am Kirchenboden sitzende Konzertgäste hält es nicht mehr still. Alles klingt, Töne und Rhythmen perlen, ein großes gemeinsames Erlebnis.
Wie schön, dass Klein und seine Musiker sich auch wohl fühlten: „We can’t wait to come again….“ Dann auf nächstes Jahr beim Elbjazz, oder?
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