Agathe Iracema ©PR/JM Hiblot

Agathe Jazz Quartet: Feeling Alive

Was für ein frisches, sympathisches Gesicht ist da jetzt auf der Jazz-Bühne? Agathe Iracema bietet auf ihrem neuen Album „Feeling Alive“ gelungene, moderne Arrangements und ein sympathisches Klangbild. Die 25-Jährige hat relaxten Spaß und ihren umwerfenden Charme in Noten übersetzt. Es schwingt überall auf der CD, sie hat Energie, ist stetig im Fluss – und macht einfach gute Laune.

Agathe Jazz Quartet: Feeling AliveAgathe, Tochter einer Französin und eines Brasilianers, hat eine Menge Temperament fürs Leben und Musizieren mitbekommen. Und Anschauungsunterricht: Ihre der Musik und Kunst zugewandten Eltern nahmen sie zudem schon früh mit hinter die Bühnen dieser Welt. So legte sie wohl jegliches Lampenfieber ab. Auf jeden Fall glaubt man, sie in ihrem natürlichen Element zu hören, zu beobachten. Völlig unbeschwert.

Leise, anheimelnd, kuschelig perlt es aus den Boxen. Oder spritzig und frech, getoppt von einem breiten Lächeln. Hier und da imitiert Agathe Instrumente. Manchmal trällert und klimpert es, als wäre sie grade beim Kuchenbacken und würde nebenbei am Teig naschen. Eine samtige, runde, weiche Stimme nimmt den Hörer mit in ihre Welt. Kommt Tempo dazu, spürt man fast, wie ihre brasilianische Seite anfängt, frohlockend zu galoppieren. Gleichzeitig gibt sie ihren Musikern (Laurent Coulondre – Piano, Jeremy Bruyere – Bass, Pierre Alain Tocanier – Schlagzeug) Raum, sich zu zeigen. Fred Wesley an der Posaune und Nicolas Folmer (Trompete) geben dem Ganzen noch Glanzlichter.

Agathe Iracema ©PR/Veronique Vial

„Jazzstandards neu interpretiert“ könnte dieses Album überschrieben sein. Es vereint Stücke, die man kennt, in modernem Outfit. Dazu gibt’s ein bisschen Funk – und Brasil, logisch. Die Arrangements hat Agathe beigesteuert, ebenso wie einige, wenige Eigenkompositionen. Auch die ein Hinhörer. Auf Festivals, in Clubs oder bei Konzerten kann man sie im Sommer üblicherweise erleben – ein Tipp für laue Sommerabende.

Von Liebe, Leben und vor allem Zusammenleben erzählt „Feeling alive“. Ganz frei und mit Gefühl. Agathes frühere Lehrerin, die US-amerikanische Jazz-Größe Sheila Jordan, ist ziemlich stolz, wie das klingt: „To hear and see how Agathe has grown into this fantastic singer is a thrill for me. I am so proud of her and so happy that I was there when she was just beginning on this magnificent journey she’s on. Agathe is a great talent. The music just flows thru her.“
Fazit zur CD: Schöne Sache das.
Sabine Meinert

Fotos: PR/J.-M. Hiblot (Aufmacher), PR/Verronique Vial (klein)
Label: Neuklang

Video