Meret Becker © PR/Kerstin Groh

15 Fragen an Meret Becker

„Tatort“ oder auch „Feuchtgebiete“: Aus Fernsehen und Film ist Meret Becker wohl bekannt. Nun überrascht die Schauspielerin indes mit dem Album „Deins & Done“, das vor allem selbst geschriebene Songs enthält. „Musique en miniature“ nennt die Sängerin ihren Stil, und in der Tat ist diese Musik zwischen Jazz und Folk, Blues und Bluegrass mit herkömmlichen Genres schwer zu fassen.

Weniger überraschend hingegen, dass die Querdenkerin sich eines eher komplizierten Themas wie „gescheiterten Lieben“ annimmt – und ihr reduzierter, verhuscht-feenhafter Gesang trifft, mal zart, mal frech die Stimmung dieser melancholischen Lieder. Stets aber voller Leidenschaft: Ohne selbige funktioniert Musik bei ihr nämlich nicht, wie das Multitalent uns erzählt hat.

Wovon haben Sie letzte Nacht geträumt?
Ich glaube, ich habe immer noch an meinem Record-release Konzert im Berliner Ensemble gearbeitet – obwohl das nun schon einige Tage her ist … Aber es war ein ganz schöner Trip!

Welches Konzert/welche Platte hat Sie zum Jazz gebracht?
Ich bin ja nicht beim Jazz, aber unter anderem über den Jazz gekommen. „The Köln Concert“ von Keith Jarrett ist eine prägende Kindheitserinnerung – und mit meinem Vater habe ich sämtliche Jazzgrößen gehört … wie auch Billie Holiday!

Wenn Sie eine Zeitreise unternehmen könnten, was wäre Ihr Ziel?
Die Zwanziger und Dreißiger Jahre hätte ich schon gerne erlebt – aber ohne Nazis.

Wer ist Ihr Lieblingskomponist?
Hanns Eisler und Kurt Weill.

Was macht Sie wütend?
Arroganz und Ungerechtigkeit.

Wer ist Ihr musikalisches Vorbild?
Kurt Weill, Carla Bley, Kate Bush, Gillian Welch …

Als wer/was möchten Sie wiedergeboren werden?
Als Blume im Haar von Billie Holiday …

Was ist Jazz?
… zum Beispiel Amy Winehouse.

Wobei werden Sie schwach?
Wenn ich beim Jazz bleibe: bei Nat King Cole.

Was ist für Sie wichtiger im Jazz: Leidenschaft oder Kontrolle – und warum?
Leidenschaft – so wie bei Billie Holiday.

Der Tod ist …

… gar nicht so schlimm – wenn er nicht so endgültig wäre.

Welches ist Ihr Lieblingsinstrument, das Sie selbst nicht spielen?
Trompete

Üben ist wie …
… Zeit und Ruhe und Zuhören.

Wenn ich Pop aus den Charts im Radio höre …

… dann ist das manchmal sehr langweilig, aber manchmal auch sehr schick.

Was ist die peinlichste Panne, die Ihnen auf der Bühne passiert ist?
Wir haben mal im Columbia Fritz in Berlin gespielt, und der Haustechniker hatte die Lichtmaschine, die mit Diesel betrieben wurde, nicht betankt. Nach der Hälfte des Auftritts ging das Licht aus, dann fiel auch noch der Ton aus. Wir haben ein ziemlich elektronisches Konzert mit Videoeinspielungen nur mit Kerzen und unplugged zuende spielen müssen. Es war toll, aber wir haben Blut und Wasser geschwitzt!

(Oktober 2014)

Foto:  © PR/Kerstin Groh

Tourdaten:
15.1.15 Reutlingen, franz.K
16.1.15 München, Lustspielhaus
25.2.15 Osnabrück, Rosenhof
26.2.15 Mannheim, Capitol
27.2.15 Taufkirchen, Kulturzentrum
16.4.15 Lörrach, Burghof
8.5.15 Hamburg, Grünspan
9.5.15 Lünen, Heinz-Hilpert-Theater
18.6.15 Kassel, Reithalle am Marstall
21.6.15 Kiel, Gewaltig Leiste @ Krusenkoppel
Karten: Eventim

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